Steiermark

Tief betroffen: Neun Morde an Frauen – Steiermark setzt Zeichen im Gewaltschutz

In einem Artikel von www.kommunikation.steiermark.at ist zu lesen, dass die Gewalt gegen Frauen in der Steiermark ein wichtiges Thema ist. In den ersten vier Monaten des Jahres 2021 sind bereits neun Morde an Frauen verzeichnet worden, was bei Politikerinnen, Expertinnen und Experten große Bestürzung ausgelöst hat. Dennoch wird betont, dass die Steiermark in vielen Bereichen des Gewaltschutzes eine Vorreiterrolle einnimmt.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention und Therapie von gewaltbereiten Burschen und Männern. In den letzten Jahren wurde das entsprechende Angebot kontinuierlich erweitert und gefestigt. So werden jährlich 6,5 Millionen aus dem Sozialbudget für den Gewaltschutz aufgewendet, was unter anderem Frauenhäuser, Gewaltschutzzentren, regionale Krisenwohnungen und die opferschutzorientierte Täterarbeit umfasst.

Die steirische Soziallandesrätin Doris Kampus betont, dass Gewalt gegen Frauen eine der hässlichsten Seiten unserer Zeit ist. Sie betont die Notwendigkeit, nicht wegzuschauen, sondern hinzuschauen, weil Gewalt niemals Privatsache ist. Der Gewaltschutz in der Steiermark geht über das Niveau anderer Bundesländer hinaus und wird kontinuierlich weiterentwickelt und vernetzt.

Auch Frauen-Landesrätin Juliane Bogner-Strauß weist auf die Bedeutung von Bewusstsein hin, um häusliche Gewalt zu erkennen und aufzudecken. Sie betont, dass häusliche Gewalt real ist und fordert ein stärkeres Bewusstsein in der Gesellschaft. Dafür sind Präventionsmaßnahmen wie Frauen- und Mädchenberatungsstellen sowie Männerberatungsstellen in der Steiermark essentiell.

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Laut Michaela Gosch, Geschäftsführerin der Frauenhäuser Steiermark, müssen Opferschutz und Täterarbeit gemeinsam betrachtet werden. Sie plädiert für eine bessere Verbindung und Vernetzung der verschiedenen Teile des Gewaltschutznetzwerks in der Steiermark, das bereits gute gesetzliche Grundlagen und politische Unterstützung hat.

Christian Scambor von der Männerberatung Steiermark und Fachstelle für Gewaltarbeit Trägerverein betont, dass Femizide ein Männerproblem sind und mit patriarchalen Strukturen und einer Legitimierung von Gewalt zusammenhängen. Er begrüßt Initiativen auf Bundesebene, die Mordfälle zu analysieren und verbesserte Interventionen und Prävention abzuleiten. In der Steiermark gibt es bereits eine gute Zusammenarbeit von Opferschutz, Täterarbeit und Behörden.

Auch Susanne Pekler, Leiterin von NEUSTART Steiermark, spricht sich für opferschutzorientierte Täterarbeit aus. Diese bietet den Männern alternative Verhaltensmuster und begleitet sie engmaschig, kontrolliert und warnt die Opferschutzorganisation bei Gefahr. NEUSTART legt einen starken Fokus auf die Verhinderung von Gewalt in der Familie, die Übernahme von Verantwortung und die Verhaltensänderung der Täter.

Insgesamt zeigt sich, dass die Steiermark seit Jahren Schwerpunkte im Gewaltschutz setzt und diesen kontinuierlich ausbaut. Es wird nicht nur Wert auf Prävention und Therapie gelegt, sondern auch auf die Zusammenarbeit von Opferschutz, Täterarbeit und Behörden. Dies macht die Steiermark in Bezug auf Gewaltschutz zu einem Vorbild, das über das Niveau anderer Bundesländer hinausgeht.

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