Steiermark

Strommangel durch Energiemarkt und Wasserknappheit: Schubladenverordnung in der Steiermark für Netzstabilität

Bedingt durch den volatilen Energiemarkt infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine, Wassermangel in europäischen Flüssen und außerplanmäßiger Revisionen von Atomkraftwerken, besteht eine geringe, aber im Vergleich zur Vergangenheit höhere Wahrscheinlichkeit einer Lastunterdeckung und einer daraus resultierenden Energielenkung zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) kann im Notfall den Ländern Verbrauchskontingente vorgeben.

In der Steiermark wurde unter der Federführung der Fachabteilung für Katastrophenschutz eine sogenannte „Schubladenverordnung“ erarbeitet und den Einsatzorganisationen wie dem Landesfeuerwehrverband, dem Roten Kreuz, der Polizei und dem Bundesheer übermittelt. Der Verordnungsentwurf sieht vor, dass die Steiermark in sechs Zonen unterteilt wird, in denen rollierende Flächenabschaltungen für maximal vier Stunden pro Tag erfolgen können, um die vom BMK vorgegebenen Einsparungsziele zu erreichen. Der Leiter der Fachabteilung, Harald Eitner, betont, dass die Wahrscheinlichkeit einer tatsächlichen Strommangellage als gering einzuschätzen ist, dennoch sollten sich alle Teile der Gesellschaft mit solchen Szenarien befassen. Die Energielenkung auf Landesebene ist als äußerst letztes Mittel zu betrachten und das Land Steiermark ist auf den Ernstfall vorbereitet und hat gemeinsam mit den Einsatzorganisationen alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen.

Um einen besseren Überblick über die Energieversorgung in der Steiermark zu geben, wurden folgende Informationen in einer Tabelle zusammengefasst:

| Zone | Flächenabschaltungen pro Tag (max. 4 Stunden) |
|——|———————————————–|
| Zone 1 | 2 |
| Zone 2 | 2 |
| Zone 3 | 1 |
| Zone 4 | 1 |
| Zone 5 | 1 |
| Zone 6 | 1 |

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zonen und Flächenabschaltungen nur im Ernstfall und als letztes Mittel zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität eingesetzt werden. Die Steiermark und ihre Einsatzorganisationen haben sich jedoch auf mögliche Szenarien vorbereitet und stehen bereit, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Historische Fakten zeigen, dass die Steiermark in der Vergangenheit bereits mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert war. Zum Beispiel führte die Ölkrise von 1973 zu einem deutlichen Rückgang der Energieversorgung und zwang die Steiermark, Maßnahmen zur Energieeinsparung und -lenkung zu ergreifen. Die aktuellen Vorsichtsmaßnahmen basieren auf Erfahrungen aus der Vergangenheit und zielen darauf ab, eine ähnliche Energiekrise wirksam zu bewältigen.



Quelle: Land Steiermark

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