Steiermark

Steirisches Arbeitsmarktprogramm mit 94 Millionen Euro für neue Beschäftigungsmöglichkeiten vorgestellt

Graz (8. Februar 2022).- Die steirische Wirtschaft und der Arbeitsmarkt verzeichnen einen starken Aufschwung nach der Corona-Krise. Die Zahl der Beschäftigten erreicht neue Rekordwerte und die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Diese positive Entwicklung stellt sowohl die Arbeitsmarkt- als auch die Wirtschaftspolitik vor neue Herausforderungen. Unternehmen sind intensiv auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, während Langzeitarbeitslose, Menschen über 50 Jahre und Frauen weiterhin Unterstützung benötigen. Als Antwort auf diese Herausforderungen stellten Soziallandesrätin Doris Kampus, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe in Graz das Schwerpunktprogramm Arbeit 2022 vor, das mit einem Budget von rund 94 Millionen Euro ausgestattet ist.

Das Kooperative Programm wird vom Arbeitsmarktservice (AMS) und dem Land Steiermark finanziert und umfasst im Jahr 2022 insgesamt 93,9 Millionen Euro für arbeitsmarktpolitische Projekte. Davon werden 74,3 Millionen Euro vom AMS und 19,6 Millionen Euro vom Land Steiermark bereitgestellt. Das AMS-Förderbudget beläuft sich insgesamt auf fast 190 Millionen Euro, ohne Kurzarbeit. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit, der Förderung benachteiligter Personengruppen am Arbeitsmarkt und der Qualifizierung zukünftiger Fachkräfte. Über 14.600 Personen sollen von dem gemeinsamen Programm profitieren.

Im Jahr 2021 erholte sich der steirische Arbeitsmarkt trotz der Corona-Pandemie und mehrerer Lockdowns spürbar. Insgesamt waren 37.179 Personen im Jahresdurchschnitt 2021 arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang von 22,4 Prozent im Vergleich zu 2020 entspricht. Einschließlich der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Schulungen waren im Schnitt 45.519 Personen arbeitslos, ein Rückgang von 17,0 Prozent. Um die Situation am Arbeitsmarkt weiter zu verbessern, investieren das Arbeitsmarktservice (AMS) und das Sozialressort des Landes Steiermark in diesem Jahr 93,9 Millionen Euro in gemeinsame arbeitsmarktpolitische Projekte.

Die Beschäftigungs- und Arbeitsmarktprognose des Wirtschaftsressorts deutet ebenfalls auf einen positiven Ausblick für das Jahr 2022 hin. Die Zahl der unselbstständig Aktivbeschäftigten wird voraussichtlich um 2,1 Prozent auf 534.100 steigen, was einen neuen Höchststand darstellen würde. Sowohl Frauen als auch Männer werden von diesem Anstieg profitieren. Die Beschäftigung von Frauen wird voraussichtlich um 2,4 Prozent oder 5.700 Stellen steigen, während die Beschäftigung von Männern um 1,8 Prozent oder 5.200 Stellen zunehmen wird. Sowohl der produzierende Bereich als auch der Dienstleistungssektor werden voraussichtlich über die Werte vor der Coronakrise hinaus wachsen.

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Auch der positive Trend am Arbeitsmarkt wird laut Prognose anhalten. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen wird voraussichtlich um elf Prozent auf 33.100 sinken, während die Zahl der Personen in Schulungen um 3,1 Prozent auf 8.600 steigen wird. Die Arbeitslosenquote soll um 0,8 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent sinken, was den niedrigsten Wert seit Mitte der 1980er-Jahre bedeuten würde.

Trotz des Aufschwungs ist davon auszugehen, dass sich der Arbeits- und Fachkräftemangel weiter verschärfen wird. Viele Unternehmen suchen vergeblich nach passenden Mitarbeitern. Das AMS setzt daher auf vielfältige Ausbildungsinitiativen, um Arbeitsuchende zu qualifizierten Fachkräften für die Wirtschaft zu machen. Im Rahmen von arbeitsplatznahen Qualifizierungen werden Bewerberinnen und Bewerber in zukunftsträchtigen Branchen wie Handwerk und Technik, IT, Umwelt und Pflege geschult.

Darüber hinaus fördern AMS und Land Projekte zur Ausbildung von arbeitsuchenden Personen zu dringend benötigten Fachkräften mit mehr als vier Millionen Euro. Die Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekte (GBP) und Sozialökonomischen Betriebe (SÖB) erhalten den Löwenanteil der Fördermittel mit fast 49 Millionen Euro. Ein Sonderprojekt ermöglicht arbeitsuchenden Menschen, als Assistenzpersonal im Pflege- und Sozialbereich Beschäftigung zu finden.

Das Programm "Sprungbrett" der Bundesregierung soll Langzeitarbeitslosen neue berufliche Perspektiven durch Eingliederungsbeihilfen bei Firmen bieten. Es werden auch neue Beratungs- und Betreuungseinrichtungen (BBE) eingerichtet, die mit 3,8 Millionen Euro vom AMS gefördert werden.

Über 36 Millionen Euro des gesamten Fördervolumens fließen in verschiedene Bildungsmaßnahmen, wobei die Überbetriebliche Lehrausbildung (ÜBA) die Hälfte dieser Mittel erhält. Ziel ist es, benachteiligte Jugendliche auf dem Weg ins Berufsleben zu begleiten und in ein betriebliches Lehrverhältnis zu übernehmen.

Das Schwerpunktprogramm Arbeit 2022 soll dazu beitragen, die positive Entwicklung am steirischen Arbeitsmarkt fortzusetzen und die Herausforderungen des Arbeits- und Fachkräftemangels zu bewältigen. Durch gezielte Maßnahmen und finanzielle Unterstützung sollen qualifizierte Arbeitskräfte gewonnen werden und benachteiligte Personengruppen am Arbeitsmarkt unterstützt werden.

Über die Pressemitteilung hinaus ist es wichtig zu erwähnen, dass die steirische Wirtschaft bereits vor der Corona-Krise positive Entwicklungen verzeichnete. Die Steiermark zeichnet sich durch eine starke Industrie- und Tourismusbranche aus, die für die Beschäftigungssituation in der Region von großer Bedeutung sind. Die Tourismusindustrie profitiert besonders von der landschaftlichen Schönheit der Steiermark und der reichen kulturellen Geschichte. Die Industrie ist stark in den Bereichen Maschinenbau, Metallverarbeitung, Kunststoffverarbeitung und Automobilbau vertreten. Historisch gesehen war die Steiermark auch für ihren Bergbau und ihre holzverarbeitende Industrie bekannt. Diese Branchen haben im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren, aber die steirische Wirtschaft konnte sich dank ihrer Diversifizierung und der Förderung neuer Industriezweige erfolgreich anpassen.

Es ist auch erwähnenswert, dass die steirische Bevölkerung von einer guten Infrastruktur und einer hohen Lebensqualität profitiert. Die Steiermark bietet attraktive Wohn- und Arbeitsbedingungen, wodurch die Region für Fachkräfte, aber auch für Familien, sehr attraktiv ist. Die steirische Landesregierung hat in den letzten Jahren verstärkt in die Förderung von Wirtschaft und Bildung investiert, um die Rahmenbedingungen für Unternehmen und Arbeitnehmer weiter zu verbessern.

Insgesamt ist die positive Entwicklung am steirischen Arbeitsmarkt ein vielversprechendes Signal für die Region. Die Maßnahmen und Programme des Schwerpunktprogramms Arbeit 2022 sollen dazu beitragen, den Schwung aufrechtzuerhalten und den steirischen Arbeitsmarkt weiter zu stärken. Tabelle 1 enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen aus der Pressemitteilung.

(Tabelle 1:)

- Das Schwerpunktprogramm Arbeit 2022 wird mit rund 94 Millionen Euro finanziert
- Das Arbeitsmarktservice (AMS) und das Land Steiermark stellen zusammen 93,9 Millionen Euro bereit
- Der größte Teil des Budgets, etwa 49 Millionen Euro, fließt in Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte (GBP) und Sozialökonomische Betriebe (SÖB)
- Über 14.600 Personen sollen von dem Programm profitieren
- Das AMS-Förderbudget beläuft sich insgesamt auf fast 190 Millionen Euro
- Die Zahl der Beschäftigten soll um 10.900 steigen, sowohl Frauen als auch Männer werden von diesem Anstieg profitieren
- Die Zahl der Arbeitslosen soll um 11 Prozent auf 33.100 sinken
- Die Arbeitslosenquote soll auf 5,7 Prozent sinken, der niedrigste Wert seit Mitte der 1980er-Jahre
- Das Programm "Sprungbrett" bietet Langzeitarbeitslosen neue berufliche Perspektiven
- Über 36 Millionen Euro werden in Bildungsmaßnahmen investiert
- Die Überbetriebliche Lehrausbildung (ÜBA) begleitet benachteiligte Jugendliche auf dem Weg ins Berufsleben
- Die steirische Wirtschaft zeichnet sich durch eine starke Industrie- und Tourismusbranche aus
- Die Steiermark bietet eine gute Infrastruktur und hohe Lebensqualität
- Die steirische Landesregierung hat in den letzten Jahren in die Förderung von Wirtschaft und Bildung investiert



Quelle: Land Steiermark

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