
Die Weinindustrie steht an einem Wendepunkt: In der Steiermark und im Chianti kämpfen Winzer gegen steigende Produktionskosten und sinkenden Konsum. Die steirischen Weinbauern bewirtschaften höhe 5.096 Hektar, was etwa elf Prozent der gesamten österreichischen Rebfläche ausmacht. In einem bemerkenswerten Schritt wurde ein Auspflanzstopp verhängt, um die bereits gesättigten Märkte nicht weiter zu belasten. Der Obmann von Wein Steiermark, Stefan Potzinger, kündigte an, dass diese Maßnahme auf positive Resonanz bei den Winzern gestoßen ist und die EU prüft, ob ein ähnlicher Stopp für andere große Weinländer wie Frankreich folgen könnte. „Mit der steigenden Nachfrage nach hochqualitativen Weinen könnte der steirische Wein im internationalen Markt zu einer gefragten Spezialität werden“, erklärt Potzinger. Besonders der Sauvignon Blanc entwickelt sich hier zur Hauptsorte, auch wenn die Ernte 2024 klein ausfiel, zeigt sie sich qualitätsvoll.
Chianti-Konsortium reagiert auf Marktentwicklungen
Ähnlich ist die Situation im Chianti: Das dortige Konsortium hat die Hektarerträge um zehn Prozent reduziert, um der Überproduktion und den rückläufigen Umsätzen entgegenzuwirken. Nach einem Rückgang des Umsatzes um 14 Prozent im vergangenen Jahr ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Giovanni Busi, der Präsident des Chianti-Konsortiums, betont die Herausforderungen: „Wir haben seit 2017 kein normales Jahr mehr erlebt. Die Alarmglocken läuten schon“, so Busi. Während die Preise leicht steigen, sind die Produktionskosten dramatisch angestiegen, was für die Winzer ernste Schwierigkeiten bedeutet. Das Konsortium sieht in dieser Reduzierung der Hektarerträge einen notwendigen Schritt, um die Bestände nicht weiter zu vergrößern, und reagiert damit auf die drängenden Probleme der Branche. Im Chianti wie auch in der Steiermark wird die Suche nach qualitativ hochwertigen Weinen zum zentralen Thema.
Diese Entwicklungen zeigen sich nicht nur in regionalen Märkten, sondern sind Teil eines umfassenderen Trends in der Weinindustrie, der sich weltweit abzeichnet. Die Qualität gewinnt zunehmend an Bedeutung, während die Mengenrückgänge und Herausforderungen für die Erzeuger an der Tagesordnung sind, wie auch ORF Steiermark und Wein+ berichten.
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