Ein 30-jähriger Mann steht in Graz vor Gericht, beschuldigt, vor fünf Jahren ein zwölfjähriges Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Das Mädchen hatte letztes Jahr Anzeige erstattet. Die beiden hatten sich über eine Jugendorganisation kennengelernt, wo er als Betreuer agierte. Die Kommunikation zwischen beiden wurde auf eine sexuelle Ebene gelenkt, und es kam zu körperlichen Kontakten, die sich intensivierten, als das Mädchen 13 Jahre alt wurde. Trotz des freiwilligen Geschlechtsverkehrs wurde der Mann wegen schweren sexuellen Missbrauchs angeklagt, da das Mädchen zum Zeitpunkt der Handlungen unter 14 Jahre alt war.
Zusätzlich wird der Mann auch wegen des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses und des Besitzes von Darstellungen von Kindesmissbrauch angeklagt, da er Videos vom sexuellen Kontakt mit dem Mädchen angefertigt und besessen hat. Die Verteidigung argumentiert, dass es sich nicht um klassischen Missbrauch handele, sondern um eine "Liebesbeziehung", da der Mann in das Mädchen verliebt gewesen sei. Trotz seiner Geständnisse betont er, dass alles im Einvernehmen mit dem Mädchen geschah. Die Verhandlung wurde wegen des höchstpersönlichen Lebensbereichs von Besprechungsinhalten hinter verschlossenen Türen geführt, und ein Urteil wird für den Nachmittag erwartet.
