In Graz wurde am Mittwoch der Prozess um einen umfangreichen Internet-Betrug fortgesetzt. Ein 65-jähriger Angeklagter soll ein Unternehmen geleitet haben, das mit dem Verkauf von Firmen und Bankkonten in Verbindung stand. Dies ist nicht das erste Mal, dass dieser Fall vor Gericht verhandelt wird.
Bereits im Oktober 2022 wurde der Gebürtige Tunesier zu neun Jahren Haft verurteilt wegen Beteiligung an gewerbsmäßigem schweren Betrug, Geldwäsche und einer kriminellen Vereinigung. Nach fünf Jahren in Untersuchungshaft ist er mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Ein Teil des früheren Urteils wurde rechtskräftig, während die anderen Punkte erneut verhandelt werden mussten.
Die Betrugsmasche, genannt „CEO-Fraud“, kam erstmals 2012 auf und beinhaltete gefälschte E-Mails, die dazu dienten, Geldüberweisungen für vermeintliche Unternehmensankäufe zu tätigen. Der Angeklagte soll im Hintergrund agiert haben und eine „Fälscherwerkstatt“ betrieben haben, um die nötigen Dokumente für die betrügerischen Transaktionen herzustellen.
Der entstandene Gesamtschaden aus diesen Machenschaften wird von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auf 56 Millionen Euro geschätzt. Der 65-Jährige wurde auch von den französischen Behörden ins Visier genommen, jedoch steht eine Entscheidung über den Auslieferungsantrag noch aus. Das Gericht wird am Mittwoch ein weiteres Urteil in diesem Fall erwartet.