Die Zahl der Privatkonkurse in Österreich stieg im vergangenen Jahr um 8,2 Prozent, wobei jedoch die Steiermark einen gegenteiligen Trend verzeichnete. Hier ging die Anzahl der Privatkonkurse leicht zurück.
Im Jahr 2023 wurden in der Steiermark insgesamt 1.034 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, während es österreichweit 8.845 waren. Die durchschnittliche Verschuldung in der Steiermark belief sich auf 104.000 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Steiermark einen leichten Rückgang der Privatkonkurse um 1,2 Prozent.
Ein häufiges Problem ist mangelndes Finanzverständnis. Laut dem Kreditschutzverband wird die eigene finanzielle Situation oft überschätzt. Im vergangenen Jahr gaben fast ein Drittel der Steirerinnen und Steirer mehr Geld aus, als ihnen zur Verfügung stand. Besonders junge Menschen sind von Verschuldung betroffen.
Persönliche Verschulden und vorherige Selbständigkeit sind die Hauptgründe, warum junge Menschen in der Steiermark in den Konkurs gehen. Oft fehlt es auch an Finanzwissen, was zu Problemen bei der Einschätzung der eigenen finanziellen Lage führen kann.
Experten prognostizieren für dieses Jahr wieder einen Anstieg der Privatkonkurse. Im vergangenen Jahr war die Steiermark das einzige Bundesland, in dem die Privatkonkurse rückläufig waren. Der Gesamtschuldenstand in der Steiermark sank ebenfalls von 135 Millionen Euro im Vorjahr auf 108 Millionen Euro im Jahr 2023.
Im Falle eines Privatkonkurses sieht der Gesetzgeber einen dreijährigen Tilgungsplan vor. Der Kreditschutzverband betrachtet dies als problematisch, da Gläubiger dadurch um ihr Geld gebracht werden und Privatpersonen Schulden oft nicht ernsthaft genug nehmen.