Die ÖVP zeigt Entschlossenheit, die Angelegenheiten in Graz nicht aufzugeben, insbesondere wenn es um den Untersuchungsausschuss geht, der sich mit dem mutmaßlichen „Machtmissbrauch“ der SPÖ und insbesondere der FPÖ beschäftigt. Obwohl noch nicht viele Zusagen für die bevorstehende Befragungswoche vorliegen, wird der Finanzskandal, der die Freiheitlichen in Graz betrifft, voraussichtlich stark im Fokus stehen, obwohl er nicht vollständig dem Untersuchungsgegenstand entspricht. Ein aus der Stadt-FPÖ ausgeschlossener Gemeinderat hat bereits angekündigt, alle Fragen zu diesem Thema zu beantworten.
Seit zwei Jahren beschäftigt die Grazer Finanzcausa die Justiz, insbesondere nachdem bekannt wurde, dass Gelder aus der städtischen Klubförderung bei der FPÖ abgezweigt wurden. Personen wie der frühere FPÖ-Vizebürgermeister Mario Eustacchio und Ex-Klubchef Armin Sippel gerieten unter Verdacht, was zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt führte. Hausdurchsuchungen bei den Beschuldigten und weiteren Verdächtigen lieferten zusätzliche Beweise und führten zu verschiedenen Ermittlungssträngen aufgrund unterschiedlicher Delikte.
Die ÖVP, vertreten durch Andreas Hanger, drängt darauf, den Fall im von ihrer Partei eingesetzten Untersuchungsausschuss zu behandeln, obwohl die Vorwürfe nicht die Bundesverwaltung betreffen. Die Justizministerium lehnte eine Aktenlieferung aufgrund dieses Umstands ab, obwohl freiwillige Antworten von Auskunftspersonen erlaubt sind. Auch der ehemalige FPÖ-Politiker Pascuttini plädiert dafür, die Ermittlungen der Justiz in Graz zu überprüfen und zeigt Dankbarkeit gegenüber der ÖVP und den NEOS für die Unterstützung bei der Aufklärungsarbeit.
Es wird erwartet, dass neben Pascuttini auch der steirische FPÖ-Obmann Mario Kunasek im kommenden U-Ausschuss befragt wird, nicht nur zur Grazer Finanzaffäre, sondern auch zu Inseratenvergaben an rechte Medien während seiner Amtszeit als Verteidigungsminister. Einige geladene Auskunftspersonen wie Kunasek haben jedoch noch nicht für die Befragung zugesagt. Trotz einiger Herausforderungen, wie der Einladung der Oppositionspolitikerin Doris Bures durch die Freiheitlichen, die auf dem Ladungsverlangen der ÖVP stand, bleibt die Planung für die bevorstehende Befragungswoche weiterhin unklar.