Das Alpen-Chalet im Bergdorf Trahütten hat sich seit 2020 als Künstlertreff etabliert, geführt von Io Tondolo und Itshe Petz. Nun eröffnen sie das „Absteige zur bärtigen Therese“, Österreichs erstes dezidiert queeres Hotel. Im Gespräch betonen sie die Notwendigkeit eines „Safe Space“ für queere Lebensweisen und Kultur, abseits von oberflächlicher LGBT-Freundlichkeit in herkömmlichen Hotels. Dabei wird das Hotel als explorativer Ort für queere Identitäten und Unterschiede gestaltet.
Tondolo und Petz integrieren ihr künstlerisches Langzeitprojekt Itshe+io in den Hotelbetrieb, indem sie Performances und Kunst in das Erlebnis einbeziehen. Die Gestaltung des Hotels kombiniert den Charme eines Alpen-Chalets aus den 70er Jahren mit modernen Designelementen. Besonderes Augenmerk legen die Hoteliers auf handwerkliche Eigenarbeit und die Präsenz ihrer eigenen queeren Kunst im gesamten Hotel.
Die „Absteige“ richtet sich an erwachsene Gäste ab 18 Jahren und bietet eine kulinarische Erfahrung mit Fokus auf regionale, vegane und vegetarische Produkte, ergänzt durch Fleisch von lokalen Bauern. Ein besonderes Highlight ist der „Dragroom“, der Gäste einlädt, verschiedene Facetten ihrer Identität spielerisch zu erkunden. Dabei setzen Tondolo und Petz bewusst auf eine individuelle und achtsame Kultur der Begegnung, fernab von stereotypen Konzepten wie einem Darkroom.
Das Hotel wird mit einem „Queer Carnival Weekend“ eröffnet, bei dem Gäste Kostüme im hauseigenen Dragroom wählen können. Die namensgebende „bärtige Therese“ repräsentiert eine imaginäre Ahnin aller queeren Wesen und symbolisiert den Kampf und die Freiheit queerer Identitäten. Das Hotel soll so ein Raum des künstlerischen Austauschs und der persönlichen Entfaltung sein, inspiriert von vergangenen Kämpfen für queere Rechte.
Io Tondolo und Itshe Petz, beide in ihrem künstlerischen Schaffen verwurzelt, setzen mit der „Absteige zur bärtigen Therese“ ein Statement für queere Kultur und Authentizität in der Hotelbranche. Ihr Ansatz, ein ganzheitliches Erlebnis für die LGBTIQ-Community abseits der urbanen Clubkultur zu schaffen, verbindet Kunst, Kulinarik und Identität in einem einzigartigen Konzept.
