Am 6. November feierte die Stadt Murau den Leonharditag, ein Ereignis, das für seine lebendige Atmosphäre sowie die zahlreichen Marktstände bekannt ist. Vom Hauptplatz bis zur Anna-Neumann-Straße strömten immer mehr Besucher, sodass dieser Leonhardimarkt tatsächlich das Bild eines traditionellen Jahrmarktes bot. Die Stimmung war bis in den späten Nachmittag hinein lebhaft und fröhlich, ganz im Sinne des Brauchtums. Das kulinarische Angebot war vielfältig, wie es bei solchen Märkten üblich ist. Allerdings berichteten einige Einheimische besorgt, dass immer weniger Stände ihre Waren anbieten, möglicherweise aufgrund von mangelndem Geschäftserfolg.
Eine besondere Zeremonie fand im Rathaus statt, wo Bürgermeister Thomas Kalcher Vertreter der Bürgergarde und des ÖKB sowie viele Bürger aus Murau begrüßte. Kalcher gab einen ausführlichen Einblick in die lange Geschichte des Leonhardimarktes, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1298 zurückreichen. Damals wurden Wochen- und Jahrmärkte in Murau erstmals schriftlich erwähnt. Seit 1492 hat die Stadt das Recht, drei Jahrmärkte abzuhalten – der Florianimarkt im Mai, der Matthäusmarkt im September und der Leonhardimarkt im November. Allerdings sind die ersten beiden Märkte längst verschwunden, sodass der Leonhardimarkt nun auf eine 532-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Festakt und Traditionen
Der offizielle Akt begann am Raffaltplatz mit einer Segnung durch Pfarrer Gregorz Szoltysek aus Schöder. Anschließend führte der neue Kapellmeister Christian Jank, begleitet von Trommelschlägen, den Zug der Ehrengäste über die Anna-Neumann-Straße an. Dabei marschierten auch der ÖKB Stadtverband Murau und die Bürgergarde mit, die sich bei Bgm. Kalcher zur offiziellen Eröffnung meldeten.
Das historische Marktrecht wurde von Vizebürgermeister Martin Moser am Schillerplatz vor einer interessierten Menge verlesen. Der symbolische Freyungsmoment wurde von Josef Obergantschnig, dem Bezirksobmann des Seniorenbundes, vertreten. Bürgermeister Kalcher betonte die Bedeutung der Freyung mit den Worten: „Solange sie hier aufgestellt ist, kann der Leonhardimarkt stattfinden.“ Eine besondere Messe fand auch in der Leonhardikirche statt, wo besonders viele Landwirte anwesend waren, denn der heilige Leonhard ist der Schutzpatron der Tiere.
Politische Präsenz
Inmitten der festlichen Stimmung mischten sich auch politische Vertreter unter die Marktbesucher, darunter Landeshauptmann Christopher Drexler. Die ÖVP organisierte einen Empfang im Rathaus und sprach die Bedeutung der kommenden Landtagswahl an. Dieser Aspekt der Veranstaltungen zeigt, wie eng Brauchtum und Politik oft miteinander verwoben sind.
Insgesamt zeigt der Leonhardimarkt nicht nur die traditionelle Kultur der Region, sondern auch die Herausforderungen, mit denen lokale Veranstaltungen konfrontiert sind. Wird der Markt in den kommenden Jahren weiterhin Bestand haben? Das bleibt abzuwarten, doch die Freude that man in Murau über den Erhalt dieser Tradition eindeutig spürbar.
Für weitere Einzelheiten über die Geschichte und den aktuellen Status des Leonhardimarktes, sehen Sie den Bericht auf www.meinbezirk.at.