In der Steiermark befindet sich der Wahlkampf für die bevorstehenden Landtagswahlen in vollem Gange. Am 24. November ist es soweit, und die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. Insgesamt neun Parteien haben sich zur Wahl angemeldet, mit einer vorläufigen Wähleranzahl von 941.481. Dieses Jahr ist besonders, denn zum ersten Mal dürfen die Steirerinnen und Steirer direkt beim Abholen der Wahlkarte ihre Stimme abgeben, ohne einen vorgezogenen Wahltag wie in den vergangenen vier Wahlen.
Seit Ende September scheint der Kampf um die Stimmen an Intensität zugenommen zu haben. Der Landeshauptmann Christopher Drexler von der ÖVP und sein Stellvertreter Anton Lang von der SPÖ sind beinahe bei jedem Ereignis präsent. Ob Spatenstiche oder lokale Treffen, beide Politiker sorgen dafür, dass sie im Rampenlicht stehen und den Kontakt zu den Wählern nicht verlieren. Doch bei diesen direkten Begegnungen wurde bisher kaum ein spezifisches Wahlkampfthema im Sinne der Bevölkerung angesprochen. Stattdessen drehen sich die Diskussionen meist um die Teuerung, Gesundheitsprobleme oder Migration.
Wichtige Themen und Entwicklungen
Ein potenziell wichtiges Thema könnte das geplante Leitspital in Liezen werden. Allerdings ist unklar, ob diese Thematik auch für die Wähler außerhalb des Bezirks von Bedeutung ist. Eine aktuelle Diskussion über mögliche Krankenhaus-Schließungen in Niederösterreich sorgt dafür, dass die Oppositionsparteien versuchen, die Ängste um diese Entwicklungen auf die Steiermark zu übertragen und somit Wählerstimmen zu gewinnen.
Die Wahlen versprechen dieses Jahr einige Neuerungen, vor allem bei der Auszählung der Stimmen. Bereits am Wahlabend sollen die ersten Ergebnisse und die meisten Briefwahlstimmen vorliegen, da die Wahlkarten direkt in den Gemeinden nach Schließung der Wahllokale ausgezählt werden. Für alle Wahlkarten, die jedoch nach Freitag, 12.00 Uhr, eingegangen sind, wird es eine Verzögerung in der Auszählung geben, sodass die endgültigen und überprüften Ergebnisse erst am Donnerstag nach der Wahl verfügbar sein werden.
Ein weiterer Aspekt, der sich geändert hat, betrifft die Abgabe der Wahlkarten. Im Gegensatz zur Nationalratswahl, bei der Wahlkarten in jedem Wahllokal in der gesamten Steiermark abgegeben werden konnten, sind die Wähler diesmal auf ihr eigenes Bezirk gebunden. Das bedeutet, dass sie ihre Stimmen nur in einem beliebigen Wahllokal innerhalb ihres Wohnbezirks einreichen können, was als Einschränkung betrachtet wird. Die Vorzugsstimmen werden schließlich ebenfalls am Montag nach der Wahl ausgezählt.
Ein Rückblick auf die Landtagswahl im November 2019 zeigt, dass die ÖVP mit 36,05 Prozent der Stimmen die Wahlen eindeutig gewann, gefolgt von der SPÖ und der FPÖ, die 23,03 Prozent und 17,49 Prozent erreichten. Bei der vergangenen Wahl konnten sechs Parteien ins Parlament einziehen, und die ÖVP und SPÖ bildeten eine stabile Koalition. Der Rücktritt des ehemaligen Landeshauptmanns Hermann Schützenhöfer im Juni 2022 führte zu einem Wechsel an der Spitze, als Christopher Drexler das Amt übernahm. Sowohl Drexler als auch Lang streben eine Fortsetzung der bestehenden Zusammenarbeit an und hoffen, auch in der aktuellen Wahl erfolgreich zu sein.
In wenigen Wochen wird sich zeigen, wie die Wählerinnen und Wähler auf die aktuellen Themen reagieren und ob die Veränderungen im Wahlprozess den gewünschten Einfluss auf das Wahlergebnis haben werden. Die Hintergründe zu diesen Änderungen sind im Artikel von www.sn.at nachzulesen.
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