In der Steiermark hat sich die Diskussion um das geplante neue Leitspital in Stainach-Pürgg zugespitzt. Nach einem geheimen Projektkontrollbericht des Landesrechnungshofs haben die Freiheitlichen (FPÖ) und die Kommunisten (KPÖ) einen Antrag für einen Sonderlandtag eingebracht, der kommenden Mittwoch stattfinden wird. Diese politischen Bewegungen haben das Thema Gesundheitsversorgung in der Region neu entfacht.
Das neue Leitspital soll eine zentrale Rolle im Gesundheitsplan des Landes spielen. Im Vorschlag wird eine moderne Gesundheitsinfrastruktur gefordert, die nicht nur die bestehenden Klinken in Bad Aussee, Schladming und Rottenmann entlasten, sondern auch zusätzliche Gesundheitszentren schaffen würde. Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl von der ÖVP betont, dass diese Veränderungen „einen Zugang zu erstklassiger medizinischer Versorgung“ für die Bürger des Bezirks Liezen bringen würden. In seinen Worten: „Wir werden eines der modernsten Spitäler Österreichs haben.“
Kritik von anderen politischen Parteien
Die Pläne treffen auf massiven Widerstand von anderen Parteien im Landtag. Die NEOS argumentieren, dass das Geld besser in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für medizinisches Personal investiert werden sollte, während die KPÖ sich für den Erhalt der bestehenden Spitäler einsetzt. Die Grünen hingegen plädieren für eine Aufwertung des Standorts in Rottenmann, was sie als kosteneffizienter und nachhaltiger erachten.
FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek macht klar, dass er als Landeshauptmann eine andere Richtung einschlagen würde: „Ich sehe ein Leitspital in Rottenmann, das man ausbaut. Bad Aussee und Schladming sollten spezialisiert werden.“ Kunasek hebt hervor, dass der große Bezirk Liezen eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung brauche und demnach die Planungen für Stainach nicht zielführend seien.
Entwicklung und Ausblick
Was mit dem Leitspital tatsächlich passiert, wird wohl von den Ergebnissen der kommenden Wahl abhängen. Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark, weist darauf hin, dass das Projekt theoretisch noch gestoppt werden könnte. Die Planungen und Genehmigungen sind zwar schon im Gang, jedoch existiert bislang kein rechtskräftiger Baubescheid. Schließlich könnten die Verantwortlichen bis zum Beginn der Bauarbeiten, die frühestens im Frühjahr 2025 beginnen sollen, jederzeit die Reißleine ziehen.
Bisher wurden bereits 13 Millionen Euro in die Planungen investiert, und die ersten Arbeiten sind zeitnah geplant. Des Weiteren wird eine Diskussion zum Thema „Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen“ am 13. November stattfinden, bei der sowohl Befürworter als auch Gegner zu Wort kommen werden. Dieser Austausch wird über die Webseite von steiermark.orf.at live übertragen und ist somit für alle Interessierten zugänglich.