
Der geplante Bau des Leitspitals in Liezen zieht weiterhin erhebliche Aufmerksamkeit auf sich, insbesondere nach der Veröffentlichung eines Prüfberichts des Landesrechnungshofs. Dieser Bericht, überraschenderweise nur den Landtagsparteien zugänglich, gibt Anlass zu unterschiedlichen Interpretationen und Meinungen. Während die unterstützenden Parteien ÖVP und SPÖ sich durch den Bericht bestärkt fühlen, üben die Oppositionsparteien scharfe Kritik.
Insbesondere ein 165-seitiger Bericht, der als „nicht öffentlich“ gekennzeichnet ist, lässt Raum für Interpretationen. Die Projektbefürworter sind sich sicher, dass die Inhalte für den weiteren Verlauf des Projekts entscheidend sind. "Wir stehen jetzt an einem wesentlichen Punkt auf dem Weg zur Errichtung des Klinikums Stainach. Es ist von größter Wichtigkeit, dass wir keine Zeit verlieren, um den Menschen im Bezirk Liezen eine moderne medizinische Versorgung anbieten zu können", betonen die Vertreter von ÖVP und SPÖ in einer gemeinsamen Erklärung.
Kritik von der Opposition
Der Widerstand gegen das Projekt ist jedoch nicht zu übersehen. Mario Kunasek von der FPÖ sieht den Bericht als Bestätigung seiner Position und fordert einen sofortigen Stopp des Projekts. Er hebt hervor, dass im Bericht wichtige behördliche Genehmigungen ausstehen und dass die Aufstellung der Gesamtkosten nicht vollumfänglich präsentiert ist. Diese Mängel, so Kunasek, seien Gründe genug, um das Vorhaben zu überdenken.
Zusätzlich haben die Grünen Bedenken geäußert und auf erhebliche Mehrkosten hingewiesen, die mit Begleitprojekten verbunden sind. "Diese Kosten sind untrennbar mit dem Leitspitalprojekt verbunden und könnten die finanzielle Planung stark beeinträchtigen", erklärte der Grüne Kontrollsprecher Lambert Schönleitner.
Die Position der NEOS
Die NEOS, die ebenfalls die Ergebnisse des Berichts kritisch betrachten, fordern, dass der Inhalt nicht in den Schubladen der Landesregierung verschwindet. "Es ist von Bedeutung, dass dieser Bericht öffentlich diskutiert wird und die Bürgerinnen und Bürger in die Debatte einbezogen werden", fordert Klubdirektor Lukas Lerchner und spricht damit ein Thema an, das viele Menschen vor Ort betrifft.
Um die Wogen zu glätten und um den Diskurs zu fördern, haben ÖVP und SPÖ die Einberufung des Kontrollausschusses des Landtages beantragt. Eine Zustimmung des Ausschusses zu den Ergebnissen des Berichts ist essenziell, damit das Projekt fortgesetzt werden kann. Die weiteren Schritte sind daher von großer Bedeutung für die Realisierung des geplanten Klinikums.
Die Entwicklungen rund um das Leitspital Liezen bleiben also spannend und werfen Fragen auf, die für die Bevölkerung von großer Relevanz sind. Die unterschiedlichen Ansichten machen deutlich, dass dieser Baustellenprozess sowohl politische als auch wirtschaftliche Dimensionen hat, die in der öffentlichen Diskussion besser beleuchtet werden müssen. In der Zwischenzeit wird die Debatte wohl weitergehen und die Verantwortlichen stehen vor der Herausforderung, eine Einigung zu finden, die alle Parteien einbezieht.
Für eine umfassendere Analyse dieser Entwicklungen sei auf den Bericht auf steiermark.orf.at verwiesen.
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