Im Congress Schladming fand kürzlich das 9. Pflegesymposium des Pflegeverbandes Liezen statt, ein bedeutendes Ereignis für alle, die in der Pflege und Betreuung tätig sind. Fast 300 Personen aus verschiedenen Bereichen, darunter Auszubildende und erfahrene Fachleute, nahmen an der Veranstaltung teil. Bürgermeister Hermann Trinker und der Obmann des Pflegeverbandes, Stadtrat Raimund Sulzbacher, hoben die lokale Verankerung der Bildungsveranstaltung hervor, die durch die großzügige Unterstützung der Stadtgemeinde und aller Mitgliedsgemeinden des Verbandes ermöglicht wurde.
Das Symposium stellte einen Raum für wertvolle Diskussionen dar. Ein besonderer Fokus lag auf einem Generationentalk, in dem zwei Bewohnerinnen des Seniorenheims Lassing und zwei Schülerinnen des Bildungszentrums Nord der Caritas über ihre Erfahrungen sprachen. Sie thematisierten die Herausforderungen und Bedürfnisse, die mit einem Umzug in eine Pflegeeinrichtung einhergehen.
Die Verantwortung in der Pflege
Dr. Karl-Heinz Kornhäusl, Landesrat für Gesundheit, Pflege und Sport, betonte die gesellschaftliche Verantwortung zur Schaffung eines würdevollen Pflegewesens. „Es geht um das menschliche und fachliche Miteinander zwischen Politik, Gesellschaft und den Pflegekräften“, erklärte er. Ein Wandel im Pflegebereich ist notwendig, da Ressourcen sowohl personeller als auch finanzieller Natur begrenzt sind. Kernfrage bleibt, wo kurz- und langfristige Maßnahmen erforderlich sind, um den Pflegebedürftigen gerecht zu werden.
Nora Tödtling-Musenbichler, Präsidentin der Caritas Österreich, sprach weiter über die Bedürfnisse von Pflegekräften. Sie hob Solidarität und Professionalität hervor, betonte jedoch auch, dass eine langfristige finanzielle Absicherung erforderlich ist, um allen Betroffenen genügend Sicherheit zu bieten. Themen wie Zuversicht und Verlässlichkeit stehen im Mittelpunkt, wenn es um die Pflege geht.
Dr. German Quernheim thematisierte den Berufsstolz und das Selbstbewusstsein der Pflegekräfte. „Es ist wichtig, Pflegeberufe in das richtige Licht zu rücken und ihre Rolle im Gesundheitswesen hervorzuheben“, sagte er. Er erklärte, dass die Art und Weise, wie Pflegekräfte über ihren Beruf sprechen, entscheidend sei, um das hohe Maß an Empathie und Fachkenntnis zur Geltung zu bringen.
Ein besonders interessantes Konzept, das während des Symposiums vorgestellt wurde, ist das sogenannte „Coolout“. Diplom-Pflegepädagoge Matthias Löw erklärte, dass es sich dabei nicht um eine Abkühlung im emotionalen Sinne handelt, sondern vielmehr um Strategien, die Pflegepersonal dabei helfen, mit der hohen Arbeitslast umzugehen, ohne dass es zu einem Burnout kommt. Er nannte Lösungen wie Teamarbeit, das Setzen von Prioritäten und Kompromisse, die alle zur Verbesserung von Arbeitsabläufen beitragen können.
Veränderungen im Umgang mit Alter und Tod
Ein weiterer Kernpunkt war der Umgang mit den Themen Sterben und Tod. Vera Brunnbauer und Nicole Honeck präsentierten ihre Arbeit zu den „Sarggesprächen“, wobei sie betonten, dass eine Kultur des Lebens und des Sterbens unerlässlich ist, um sowohl würdevoll zu leben als auch zu sterben. Ihre Kunstprojekte laden dazu ein, eine positive Einstellung zu diesen Themen zu entwickeln.
Jakob Kabas, Geschäftsführer des Pflegeverbandes und Präsident von Lebenswelt Heim Österreich, sprach abschließend über die gesellschaftliche Wertschätzung älterer Menschen. „Es gibt kein wertloses Leben und keine wertlose Arbeit“, fasste er den Geist des Symposiums zusammen. Die Veranstaltung bot einen wichtigen Rahmen für den Austausch über Herausforderungen und Chancen im Pflegebereich, der in den kommenden Jahren dringlich bleibt.
Diese wertvollen Einsichten und Diskussionen können als Leitfaden für die künftige Entwicklung der Pflegepraxis dienen und zeigen, wie wichtig es ist, aktiv an Veränderungen mitzuarbeiten, um eine bessere Zukunft für alle im Pflegebereich zu schaffen und die menschliche Würde zu wahren.
Für mehr Informationen zu diesem Thema können Sie den detaillierten Bericht auf www.blo24.at nachlesen.