Wenn man durch die steirischen Wälder wandert, mag man denken, dass die lang anhaltende Hitze und Trockenheit ihre Spuren hinterlassen haben. Doch die Experten sind optimistisch. Obwohl der August 2024 der wärmste seit Messgeschichte war, zeigt sich der steirische Wald widerstandsfähig und robust.
Resilienz und Vielfalt
Laut Landesforstdirektor Michael Luidold sind die steirischen Waldflächen äußerst widerstandsfähig. Die Vielfalt im Wald rettet die Böden, und die Resilienz der Wälder ist enorm. Durch den ausreichenden Wasservorrat im Frühjahr konnten die Bäume gut versorgt werden. Obwohl der Süden und Osten Regen vertragen könnten, herrscht insgesamt noch eine grüne Landschaft. Trockenstress ist ebenfalls kein Thema, obwohl Bäume normalerweise auf eine konstante Wasserversorgung angewiesen sind.
Was jedoch besorgniserregend ist, sind die Schädlinge, die durch den Klimawandel begünstigt werden. Die Eichennetzwanze, ursprünglich aus Nordamerika, hat sich in der Steiermark ausgebreitet und richtet Schäden an Eichen und anderen Laubbäumen an. Die vermehrte Anzahl von Generationen dieses Schädlings in diesem Jahr führt zu einem Zuwachsverlust und einer geringeren Samenproduktion bei den Bäumen.
Prävention schützt die Wälder
Um ein mögliches Sterben der Wälder zu verhindern, setzt man in der Steiermark auf Prävention. Durch dynamische Waldtypisierung und Forschungsprojekte mit zahlreichen Institutionen und Wissenschaftlern wurden Strategiepläne entwickelt. Diese Pläne sollen den Waldbesitzern ermöglichen, standortangepasste Baumarten unter Berücksichtigung des Klimawandels auszuwählen.
Dieses Instrument, das die Auswirkungen der Klimaerwärmung für die nächsten 80 Jahre berechnet, ermöglicht es den Waldbesitzern, fundierte Entscheidungen über die Baumartenwahl zu treffen. Das Projekt wurde als „Europäisches Leuchtturmprojekt“ ausgezeichnet und ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der steirischen Wälder für die Zukunft.