Die Pflegekrise in den Gesundheitseinrichtungen entspannt sich laut KAGes leicht, wie KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark in einem Interview mit dem ORF Steiermark mitteilte. In den letzten Jahren war die Personallage dramatisch, aber aktuell zeigt sich eine leichte Besserung. Es gibt nun mehr Neueinstellungen als Austritte, was zu einer moderaten Entspannung in der Pflegesituation führt. Derzeit gibt es etwa 230 offene Stellen im Bereich der Pflege, was einer fast halbierten Defizit im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Stark betonte die Bedeutung des stetigen Wandels im Gesundheitssystem und warnte vor einem gefährlichen Stillstand. In letzter Zeit gab es eine Beschleunigung des Wandels, insbesondere im tagesklinischen Bereich, der um fast zwölf Prozent im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist. Dies zeugt von der Notwendigkeit, effizienter zu arbeiten, da die Zahl älterer Menschen und damit altersbedingter Erkrankungen zunimmt, während der Nachwuchs in der Pflege- und Ärzteschaft abnimmt. Dies erfordert eine Neuausrichtung der Arbeitsmethoden und -strukturen, wobei die Tagesklinik eine wichtige Rolle spielt.
Stark betonte auch die Bedeutung der Flexibilisierung im Pflegebereich und der Schaffung von Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es sind Anstrengungen erforderlich, um Nachwuchs zu gewinnen und zu halten, da die Spitäler sowohl innerhalb als auch zwischen Bundesländern um Fachkräfte konkurrieren. Die Steiermark als Innovationsstandort bietet mit zahlreichen Ausbildungsstätten, einschließlich einer Medizinuniversität, gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rekrutierung und Bindung von jungen Talenten. Stark betonte die Notwendigkeit, sich um die jungen Menschen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bemühen, um die Kontinuität und Qualität der Pflege sicherzustellen.
