In der Steiermark wird die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz durch innovative Softwarelösungen erheblich verbessert. Das seit 2017 laufende Programm HerzMobil hat sich bereits als wegweisend für die telemedizinische Betreuung etabliert. Nun geht das Gesundheitsprojekt mit dem neuen ADAPT-Projekt einen Schritt weiter: Hierbei handelt es sich um eine automatisierte Software zur Berechnung und Anzeige von Medikamentendosierungen, die helfen soll, die medizinische Versorgung noch effektiver zu gestalten.
Das HerzMobil-Programm setzt auf Telemedizin, um die Betreuung von Menschen mit Herzinsuffizienz zu optimieren. Das bedeutet, dass Studierende oder Fachkräfte der Medizin nicht immer persönlich zu den Patienten kommen müssen. Stattdessen können sie über digitale Medien Informationen über den Gesundheitszustand der Patienten erhalten und sofort reagieren. Das ADAPT-Projekt steht für "Automatisierte Dosisberechnung und Anzeige für Herzinsuffizienz-Patientinnen und Patienten in einem telemedizinischen Versorgungsprogramm". Es wird im Rahmen des Förderungscalls "Digital!Healthcare" unterstützt.
Was macht ADAPT so besonders?
Die neue Software wird sich auf die strukturierte Anwendung medizinischer Leitlinien konzentrieren. Laut Andreas Ziegl von der telbiomed Medizintechnik und IT Service GmbH wird mit dieser Software der Vorgang des Medikamentenverschreibens wesentlich vereinfacht: „Wir entwickeln im Projekt ein Softwaremodul, damit Medikamente bei Herzinsuffizienz leitlinienkonform verschrieben werden.“ Die Grundlage dieser Leitlinien ist die europäische Gesellschaft für Kardiologie, die Vorgaben zur Behandlung von Herzkrankheiten bereitstellt. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Lebenserwartung zu erhöhen und Krankenhausaufenthalte zu reduzieren.
Der große Vorteil dieser neuen Technologie liegt in der Transparenz: Ärzte können schnell und in Echtzeit sehen, ob die aktuelle Medikation des Patienten den Empfehlungen entspricht. „Die Behandelnden sehen mit unserem Tool auf einen Blick, wie sich die aktuelle Wirkstoffdosierung der Patientin beziehungsweise des Patienten im Vergleich zur empfohlenen Dosis verhält“, ergänzt Ziegl. Eine solche Analyse war bisher nur begrenzt möglich.
Ein weiterer Name, der häufig in Zusammenhang mit diesem Projekt erwähnt wird, ist Markus Falgenhauer vom Austrian Institute of Technology (AIT). Er hebt hervor, dass das geplante Softwaremodul eine Marktnovität darstellt und dass es bislang keine vergleichbare Anwendung gab, die die tatsächliche Medikation analysiert und deren Abweichungen von den empfohlenen Richtlinien aufzeigt.
Integration in bestehende Systeme
Die richtige Medikamentendosierung ist für die Behandlung von Herzinsuffizienz von entscheidender Bedeutung. Robert Mode-Osprian, Geschäftsführer von telbiomed, betont: „Bei Herzinsuffizienz liegt die Herausforderung in der richtigen Dosierung.“ Die Integration von ADAPT in das bestehende HerzMobil-Netzwerk wird eine kontinuierliche Überwachung der Patientendaten ermöglichen, was die Behandlung zwischen den regulären Arztbesuchen optimiert. Dies führt zur Verbesserung der Versorgungsqualität, einen der Hauptziele des Programms.
Das neue Softwaremodul wird als eigenständige Anwendung konzipiert, sodass es auch in anderen telemedizinischen Projekten implementiert werden kann. Diese Vielseitigkeit der Software könnte den Weg für eine umfassendere Integration telemedizinischer Lösungen in die Regelversorgung ebnen. Dies ist besonders wichtig, um die Zukunft der eHealth-Entwicklungen in der Steiermark weiter voranzutreiben.
Die Bedeutung dieses Fortschritts wird auch durch die Unterstützung des Gesundheitsfonds unterstrichen, der Projekte fördert, die das Potenzial haben, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und gleichzeitig die Effizienz der Vorgänge zu steigern. In diesem Zusammenhang erklärt Karl P. Pfeiffer, eHealth-Koordinator der Steiermark: „Die Steiermark wird ihrer Pionierrolle im Bereich eHealth damit weiterhin gerecht.“
Für Interessierte:
Besonders aufschlussreich ist die Tatsache, dass Herzinsuffizienz sich oft durch Symptome wie Atemnot, verminderte Leistungsfähigkeit oder Wassereinlagerungen äußert. Diese Frühwarnzeichen sind wichtig, um rechtzeitig handeln zu können.
Für weitere Informationen über das ADAPT-Projekt und dessen Fortschritt in der Steiermark bieten diverse Nachrichtenquellen umfassende Einblicke, wie www.meinbezirk.at berichtet.
Das HerzMobil-Programm in der Steiermark demonstriert, wie durch den Einsatz moderner Technologie und telemedizinischer Ansätze die Behandlung und das Leben von Menschen mit chronischen Erkrankungen entscheidend verbessert werden können. Dies wirkt sich nicht nur auf die individuelle Patientenversorgung aus, sondern könnte auch als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Regionen dienen.
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