
Am 21. März 2025 wurde in Graz ein schwerwiegender Fall von Hate Crime bekannt, der sich gegen homosexuelle Männer richtete. Am darauffolgenden Sonntag, den 23. März 2025, wurden 13 Verdächtige in Untersuchungshaft genommen, wie die Staatsanwaltschaft Graz unter der Leitung von Christian Kroschl bestätigte. Die Verdächtigen sollen seit Mai 2024 Opfer über gefälschte Profile in sozialen Netzwerken zu Treffen an abgelegenen Orten gelockt haben, wo sie dann misshandelt und erniedrigt wurden.
Bisher wurden insgesamt 18 Personen festgenommen und 26 Hausdurchsuchungen in mehreren Bundesländern sowie in der Slowakei durchgeführt. Bei diesen Durchsuchungen sicherten die Ermittler zahlreiche Beweismittel, einschließlich Datenträger und Waffen. Ein Verdächtiger, der in der Slowakei gefasst wurde, soll zeitnah ausgeliefert werden. Laut den Ermittlungen wurden mindestens 17 Opfer, darunter auch Heterosexuelle, ausgeraubt, verletzt und fälschlicherweise Pädophilie unterstellt.
Schwere körperliche Übergriffe und Ermittlungsergebnisse
In mehreren Fällen wird von versuchtem Mord und schwerer Körperverletzung ausgegangen. Die Opfer, die häufig von vier bis acht maskierten Tätern erwartet wurden, berichten von schweren Misshandlungen. Die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer an weiteren Opfern aus, weshalb ein Aufruf an diese besteht, sich beim Landeskriminalamt in Graz zu melden.
Der Fall stellt einen erschreckenden Ausdruck von Queerfeindlichkeit dar. Laut einer Analyse des Lesben- und Schwulenverbands Deutschland (LSVD) ist Hasskriminalität die massivste Ausdrucksform, die darauf abzielt, gesamte Bevölkerungsgruppen einzuschüchtern. Dies spiegelt sich auch in den steigenden Fallzahlen von LSBTIQ*-feindlichen Straftaten wider, die den Opfern oft psychische Probleme und Angstzustände bescheren.
Gesellschaftliche Relevanz und Ausblick
Die Erfassung von Hasskriminalität ist in Deutschland unzureichend, und viele Taten werden nicht angezeigt. Statistiken zeigen einen deutlichen Anstieg solcher Straftaten in den letzten Jahren. Die Verantwortung zur Bekämpfung von Hasskriminalität liegt bei den Innenministerien, die dringend Maßnahmen ergreifen sollten, um sowohl die Anzeigebereitschaft zu erhöhen als auch die Prävention zu fördern.
Die Ermittlungen in Graz dauern an und zeigen klar auf, wie wichtig ein konsequentes Vorgehen gegen solche Delikte ist. Der Fall ist ein weiterer Mahnanlass, sich mit der Problematik von Hasskriminalität auseinanderzusetzen und die Sicherheit von LSBTIQ*-Personen in der Gesellschaft zu gewährleisten. Die zuständigen Behörden müssen alles daran setzen, diese Straftaten zu verfolgen und die Rechte und Sicherheit der Betroffenen zu schützen.
Weitere Informationen finden Sie in den Berichten von 5min.at, Die Presse und LSVD.
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