Sturm Graz steht vor einem aufregenden Abend, da das Team am kommenden Mittwoch um 21:00 Uhr seinen ersten Heimauftritt in der Champions League gegen den Club Brügge in Klagenfurt hat. Der Verein hat bereits 25.500 Tickets verkauft, darunter 22.000 Jahreskarten, was für eine großartige Stimmung im EM-Stadion von 2008 sorgt, in dem die letzten vier Cuptitel gefeiert wurden.
Trotz der Vorfreude auf das Spiel bleibt Klagenfurt nicht ohne Herausforderungen. Viele Fans erinnern sich an die glorreichen Zeiten im Liebenauer Stadion in Graz, wo unter Trainer Ivica Osim unvergessliche Nächte erlebt wurden. Doch die altehrwürdige Merkur Arena hat inzwischen den Anforderungen für internationale Spiele nicht mehr standgehalten. Die städtische Arena ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht länger den Kriterien, um Länderspiele oder Champions-League-Partien auszutragen. Selbst für Europa-League-Spiele wird es zunehmend problematisch.
Stadionproblematik in Graz
Der Präsident des Vereins, Jauk, fordert seit Langem eine adäquate „Heimat“ für Sturm Graz – ein neues Stadion, das den modernen Anforderungen gerecht wird. Viele Pläne sind bereits diskutiert worden, doch es hat sich nicht viel bewegt. Kritisch äußert sich Jauk über den Mangel an politischem Willen zur Lösung des Problems. Es sei klar, dass die Realisierung einer Zweistadionlösung nur langfristig möglich sei. Aktuelle Grundstücksangebote sind finanziell nicht tragbar, weshalb ein neues Stadion vorerst auf Eis gelegt ist.
„Es gibt viele Ideen, aber wir brauchen ernsthafte Unterstützung,“ erklärte Jauk. Er sieht den Fußball oft nicht ausreichend als Mittel für das Gemeinwohl anerkannt, was in seinen Augen dringend geändert werden müsse. Die Diskussion um die Merkur Arena bleibt weiterhin ein zentraler Punkt im Fußballgeschehen der Region.
Investoren und die Suche nach Unabhängigkeit
In Bezug auf mögliche Investoren ist Jauk skeptisch. Er hält an der Unabhängigkeit von Sturm Graz fest und betont die Schaffung eines Stadions, das ausschließlich den Interessen des Vereins dient. Jauk äußert Bedenken, dass Investoren, die oft eine Rendite und Mitspracherecht verlangen, die Identität des Vereins gefährden könnten. „Sturm hat das Recht auf eine Heimat, die in anderen Städten längst selbstverständlich ist,“ so Jauk.
Sportlich sieht es für Sturm Graz trotz der Herausforderungen nicht schlecht aus. Jauk betont, dass der Verein mit einem jungen Team vor einer einmaligen Chance steht. Die Spieler sind hochmotiviert, insbesondere in Anbetracht der herausfordernden Verletzungssituation, in der Schlüsselspieler wie Jon Gorenc Stankovic und Gregory Wüthrich ausfallen. „Wir müssen an unsere Talente glauben und sie mit Leidenschaft unterstützen,“ betonte er.
Die Vorbereitungen für das Spiel sind auf Hochtouren. Um einen reibungslosen Ablauf im Stadion zu gewährleisten, gibt es von Sturm Graz die Empfehlung, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Gemeinsam mit der Plattform Busfinder wurden Shuttlebusse organisiert, die aus fünf Bundesländern fahren. Zudem wird ein Parkkonzept eingeführt, das an der Formel 1 angelehnt ist, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Ohne vorherige Buchung eines Parkplatzes können Fans nicht in den Bereich um das Stadion gelassen werden, was die Nutzung des öffentlichen Verkehrs anregt.
Sturm Graz sieht sich auf einem spannenden, aber auch herausfordernden Weg, da die Gegner im südkoreanischen Klagenfurt an einem historischen Punkt der Vereinsgeschichte ankommen. Die Anhänger und Verantwortlichen hoffen, dass die kommende Champions League-Saison einen Schritt in die richtige Richtung bedeutet, sowohl sportlich als auch in der Suche nach einer dauerhaften Heimat für den Verein.