Die Universität Graz bringt frischen Wind ins neue Semester, das am Dienstag beginnt. Gleichzeitig wird die Mensa am Sonnenfelsplatz, die lange Zeit ein zentraler Treffpunkt für Studierende war, endgültig geschlossen. Dies wurde bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben, und trotz der Vorfreude auf das neue Semester überwiegt die Enttäuschung unter den Studierenden. Die Mensa war für viele eine wichtige Anlaufstelle, um günstig und schnell eine Mahlzeit zu erhalten, und hat darüber hinaus auch als sozialer Treffpunkt gedient.
Die Schließung der Mensa ist jedoch nicht die einzige Nachricht. An der Universität Graz wird stattdessen eine neue, rein vegane Mensa eröffnet, die „KF Erde“ heißen wird. Der neue Standort wird im Resowi-Zentrum eingerichtet und ist bereits zum Semesterstart am 1. Oktober einsatzbereit. Verantwortlich für die Leitung der veganen Mensa ist Thomas Schmölzer, Betreiber des beliebten „Café Erde“.
Umstellung auf pflanzliche Ernährung
„Wir freuen uns, mit unserer Mensa einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren und gesünderen Zukunft an der Universität Graz zu leisten und möchten zeigen, dass ein rein pflanzliches Angebot genauso vielfältig und genussvoll wie traditionelle Angebote sein kann“, erklärte Thomas Schmölzer und betonte die Bedeutung der neuen Mensa für ein Umweltbewusstsein.
Diese Entscheidung, die Mensa umzustellen, wird von verschiedenen Organisationen begrüßt. Die Studierenden-Initiative „Plant-Based Universities“ bezeichnet die Eröffnung der neuen Mensa als „wegweisenden Schritt hin zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem“. Hannah Herrgesell, eine aktive Teilnehmerin an der Initiative, hebt hervor, dass die Einführung eines pflanzenbasierten Ernährungssystems entscheidend für die Bekämpfung der Klimakrise ist. Der Schritt zur Einführung einer veganen Verpflegung an der Universität Graz wird daher als wichtiger Meilenstein angesehen.
Die Schließung der traditionalen Mensa wird allerdings auch von vielen kritisiert. Peter Rauscher von den Jungen liberalen Studierenden (Junos) hat die Meinungen vieler Studierender zusammengefasst: „Für viele ist die Mensa ein zentraler Ort, um sich preiswert und schnell zu versorgen“, so Rauscher. Er hat Bedenken geäußert, dass die schrittweise Schließung von Mensen in der Region, wie zuletzt auch in Innsbruck, die Optionen für viele Studierende einschränken könnte, die auf erschwingliche Verpflegung angewiesen sind.
Auch Rektor Peter Riedler äußerte seine Besorgnis über die fehlenden Ersatzangebote für die Studierenden. Die Mensa war nicht nur ein Ort zum Essen, sondern auch ein Raum für soziale Interaktionen, die für Studierende wichtig sind. Die dauerhafte Schließung könnte daher weitreichende Auswirkungen haben, auch wenn die vegane Mensa eine moderne Alternative bietet.
In diesen bewegten Zeiten, wo die Lebensmittelpreise steigen und viele Studierende durch Nebenjobs ihre Ausbildung finanzieren müssen, wächst der Bedarf an kostengünstigen und gleichzeitig gesunden Essensmöglichkeiten. Die Universitätsmensabetriebs gesellschaft hat die Schließung als notwendig betrachtet, um sich den aktuellen Herausforderungen anzupassen und könnte damit aus wirtschaftlichen Gründen die Entscheidung getroffen haben.
Die kommenden Wochen werden zeigen, wie gut diese neue vegane Mensa angenommen wird und ob sie die Wünsche und Bedürfnisse der Studierenden erfüllen kann, die um ihren gewohnten Rückzugsort bangten. Die Diskussion um Veränderungen in der Mensenlandschaft wird sicherlich weitergehen und könnte auch andere Universitäten in der Region betreffen. Um detaillierte Informationen zu dieser Thematik zu erhalten, bietet ein Artikel auf www.meinbezirk.at weitere Einblicke.