In Freiburg hat am Sonntag eine bedeutende Veranstaltung stattgefunden, die die Erinnerung an den Priester Max Josef Metzger auf besondere Weise gewürdigt hat. Der von den Nationalsozialisten ermordete Geistliche, der auch in der Steiermark, genauer in Graz, wirkte, wurde in einem feierlichen Gottesdienst selig gesprochen. Kardinal Kurt Koch, der als Vertreter von Papst Franziskus fungierte, leitete die Zeremonie im voll besetzten Freiburger Münster.
Metzger, der zwischen 1915 und 1928 in Graz tätig war, wird als ein herausragender Kämpfer für Frieden und ökumenischen Dialog im 20. Jahrhundert angesehen. Während seiner Priesterzeit stellte er sich vehement gegen die Ideologien des Nationalsozialismus, was ihn in Konflikt mit dem Regime brachte. Er gründete zahlreiche katholische Friedensorganisationen und trat für den interkonfessionellen Austausch ein, um das gemeinsame Christi-Denken zu fördern. Aufgrund seiner pazifistischen Haltung wurde er mehrfach verhaftet und schließlich 1944 hingerichtet.
Ein bewegendes Gedenken
Der Gottesdienst umfasste nicht nur die Seligsprechung selbst, sondern auch musikalische Darbietungen. Lieder, die von Metzger kurz vor seiner Hinrichtung in der Todeszelle geschrieben wurden, wurden aufgeführt und verliehen der Zeremonie eine bewegende Note. Kardinal Koch überreichte die Seligsprechungsurkunde an den Freiburger Erzbischof Stephan Burger. In seiner Ansprache betonte Burger die Dringlichkeit, für Frieden und Einheit zu beten, ganz im Sinne von Metzgers Vermächtnis.
Ein wichtiger Teil der Zeremonie war die Enthüllung eines überlebensgroßen Porträts von Metzger sowie die Präsentation einer Reliquie. Diese Reliquie, ein Goldgefäß, enthält Knochensplitter des neuen Seligen und symbolisiert die Verehrung, die ihm zuteilwird.
Metzgers Erbe in Graz
In Graz galt Metzger in der damaligen Kirchenleitung als „unbequem“. Bischof Wilhelm Krautwaschl erinnerte in seiner Grußbotschaft an die Konflikte, die Metzger aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Frieden erlebte. Trotz der Schwierigkeiten, die seine Integrität und sein Engagement mit sich brachten, wird seine Arbeit heute als vorbildlich angesehen. Unter dem Eindruck der sozialen und wirtschaftlichen Krisen der Zeit gründete Metzger eine ökumenische Bruderschaft, die sich für die Einheit der Christenheit eingesetzt hat.
Sein Wirken hinterließ bleibende Spuren in Graz. Dort wurde beispielsweise ein Hörsaal an der Katholisch-Theologischen Fakultät nach ihm benannt. Außerdem erinnert ein „Stolperstein“ beim Wallfahrtsort Ulrichsbrunn an seinen unerschütterlichen Glauben und die Opferbereitschaft, die er im Rahmen seiner Arbeit zeigte. Trotz der Herausforderungen, die ihm begegneten, bleibt sein Einfluss auf die Gemeinschaft auch heute spürbar.
Die wertvollen Erinnerungen an Max Josef Metzger und sein Engagement für Frieden und Ökumene erhalten durch die Seligsprechung eine neue Dimension. Die Zeremonie in Freiburg markiert nicht nur einen wichtigen Moment in der katholischen Kirche, sondern entspricht auch dem weiterhin relevanten Ruf nach Einheit und Frieden in einer zerrissenen Welt. Für mehr Details zu dieser eindrucksvollen Geschichte kann man den Artikel auf www.kath.net nachlesen.