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In einem traurigen Ereignis hat die Kulturwelt von Graz einen ihrer prägenden Köpfe verloren: Jörg Koßdorff, der ehemalige Intendant des Opernhauses Graz, ist verstorben. Der gebürtige Grazer, der am 14. März 1938 das Licht der Welt erblickte, hatte über 50 Jahre lang die Geschicke des Opernhauses mitbestimmt. Koßdorff begann seine Laufbahn am Theater als Kind, arbeitete sich über verschiedene Positionen vom technischen Direktor zur Intendanz hoch und hinterließ mit der Errichtung einer Glasbrücke für die Bühnentechnik eine bedeutende Markierung in der Theatergeschichte. Er wurde für seine Verdienste mit zahlreichen Ehrungen bedacht, darunter das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, verliehen anlässlich seines Abschiedskonzerts am 21. Juni 2009. „Jörg Koßdorff bereicherte mit seinem künstlerischen Schaffen nicht nur die Oper Graz, sondern die vielfältige steirische Kulturlandschaft“, äußerte sich Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl betroffen über seinen Verlust, dessen Anteilnahme nun der Familie und den Freunden gilt, wie vienna.at berichtete.
Das Grazer Opernhaus – Ein architektonisches Juwel
Das unter Koßdorffs Leitung so erfolgreich geführte Opernhaus Graz, ein architektonisches Meisterwerk im neobarocken Stil, wurde 1899 eröffnet und zählt heute zu den bedeutendsten Kulturstätten Österreichs. Entworfen von den renommierten Wiener Architekten Fellner & Helmer, bietet das Gebäude Platz für etwa 1.400 Zuschauer und ist nach der Wiener Staatsoper das zweitgrößte Opernhaus des Landes. Neben dem klassischen Opernrepertoire ist das Grazer Opernhaus auch für Ballett, Musical und Operette bekannt. Die prächtige Architektur und die reiche Ausstattung ziehen nicht nur Theaterliebhaber an, sondern machen das Haus zu einem Wahrzeichen der Stadt Graz. Aufgrund kontinuierlicher Renovierungen, die auch moderne bühnentechnische Entwicklungen berücksichtigten, erstrahlt das Opernhaus sowohl in historischer als auch in zeitgenössischer Pracht. Die Vereinbarkeit von Tradition und Innovation spiegelt sich in der beeindruckenden Gestaltung des Zuschauerraums wider sowie in den zahlreichen namhaften Produktionen, die hier über die Jahre realisiert wurden, wie auf Wikipedia nachzulesen ist.
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