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Die Stadt Graz steht vor einem finanziellen Dilemma: Höhere Energiekosten setzen immer mehr Haushalte unter Druck. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) hat kürzlich darauf hingewiesen, dass die Sorgen der Bürger bezüglich ihrer Wohnkosten auf einem Rekordhoch sind. Besonders die gestiegenen Heizkosten und die damit verbundenen Nachzahlungen bereiten vielen Menschen große Schwierigkeiten. Zudem verzeichnet die Grazer Wohnungsinformationsstelle (WOIST) einen erheblichen Anstieg an Anfragen. Im Jahr 2023 waren es ungefähr 4.300, im Jahr 2024 bereits rund 5.500 Kontaktaufnahmen, wie die Leiterin, Karin Hauder, berichtet. Die Nachfrage nach Energieberatung ist explodiert, da viele Betroffene durch horrende Heizkostenabrechnungen verunsichert werden.
Die WOIST bietet Unterstützung bei der Überprüfung von Heizkostenabrechnungen an, da häufig fehlerhafte Beträge abgerechnet werden. Diese Abrechnungen sind oft nicht korrekt und enthalten Posten, die gesetzlich nicht zulässig sind, wie etwa nicht zum Objekt gehörige Energiekosten oder falsche Zählermieten. So konnten Rückzahlungen zwischen 50 und mehreren tausend Euro für die Betroffenen erzielt werden. Die Expertinnen Barbara Horst und Juliane Tartler von der WOIST weisen darauf hin, dass die Heizkosten in vielen Wohnungen zwischen 60 und 80 Prozent der gesamten Energiekosten ausmachen. Bei einem Neubau mit zentraler Warmwasserbereitung können die jährlichen Heizkosten für eine 80 m² Wohnung bis zu 6.970 Euro betragen, was für viele eine untragbare Last darstellt, wie ORF berichtet.
Beratungsangebot erweitern
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, hat die WOIST ihr Beratungsangebot ausgebaut. Neben der Unterstützung bei Abrechnungsproblemen gibt es nun auch eine umfassende Energieberatung, die kostenlosen Service bei Strom- und Heizkostenabrechnungen bietet und Tipps für energiesparendes Verhalten. Rund 500 Beratungen jährlich sind die Norm, und die Tendenz ist steigend. Zudem müssen die gesetzlichen Vorgaben für Abrechnungsfirmen verbessert werden, um die Qualität der Rechnungen zu sichern, da immer wieder erhebliche Fehler festgestellt werden, die finanzielle Rückforderungen nach sich ziehen, wie in einem aktuellen Beispiel, wo ein jüngeres Paar 750 Euro zurückerhielt, wie Kleine Zeitung meldet. Besonders bei älteren oder unsanierten Gebäuden sollten Haushalte die Abrechnungen genau im Auge behalten, um nicht unnötig hohe Kosten zu haben.
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