Wilde Szenen im Grazer öffentlichen Nahverkehr: Ein 20-jähriger Schwarzfahrer sorgt für Schlagzeilen, nachdem er einen Kontrolleur gleich zweimal brutal angegriffen hat. Der Ärger begann, als der junge Mann ohne gültigen Fahrschein erwischt wurde und seine Aggression an dem Kontrolleur ausließ. Immer wieder wird über den schleichenden Anstieg der Gewalt unter Schwarzfahrern berichtet, wie Gerald Zaczek-Pichler von der Holding Graz gegenüber der Kleinen Zeitung deutlich macht. In der Tarifzone 101, die Graz umfasst, werden jährlich rund 300.000 Kontrollen durchgeführt, von denen etwa vier Prozent ohne Ticket sind.
Besonders erschreckend sind die Details der Vorfälle. Bei seinem ersten Übergriff soll der Beschuldigte den Kontrolleur bespuckt und ihm starke Schläge ins Gesicht verpasst haben, die zu einer Augenverletzung führten. Nur wenige Wochen später kam es zum zweiten Angriff, bei dem der junge Mann dem Kontrollier aggressiv mit Schlägen gegen den Kopf und Tritten zusetzte. Der Kontrolleur war infolgedessen eine ganze Woche im Krankenstand, während der Angeklagte im Prozess wenig Einsicht zeigte und eine Entschuldigung, die jedoch abgelehnt wurde. Zudem wurde berichtet, dass er versuchte, dem Kontrolleur den Ausweis abzunehmen und sogar auf eine hilfsbereite Passantin einschlug, wie es die heute.at darstellt.
Gerichtliche Konsequenzen
In der Verhandlung stellte die Richterin überrascht fest, dass der Angeklagte über ein Vermögen von 4.000 Euro verfügt. Warum er sich nicht einfach ein Ticket kaufe, wollte sie wissen. Der junge Mann begründete sein Verhalten, indem er angab, häufig nur für eine Zone zu bezahlen und dann in einer anderen kontrolliert zu werden. Am Ende wurde er zu einer Haftstrafe von zwölf Monaten verurteilt, von denen vier Monate unbedingt zu verbüßen sind. Zusätzlich muss er Schmerzensgeld an die Opfer zahlen. Sein Anwalt führte Alkohol als einen entscheidenden Faktor an, der für das aggressive Verhalten verantwortlich sei.
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