Amoklauf in Graz: Ermittlungen zeigen erschreckende Details!

Nach dem Amoklauf in Graz am 14.06.2025 ermitteln die Behörden weiterhin, während die Stadt Spenden für die Betroffenen sammelt.
Nach dem Amoklauf in Graz am 14.06.2025 ermitteln die Behörden weiterhin, während die Stadt Spenden für die Betroffenen sammelt. (Symbolbild/DNAT)

Graz, Österreich - Am 14. Juni 2025 verfolgt die Öffentlichkeit die Ereignisse nach einem tragischen Amoklauf in Graz. Der Vorfall, der am Dienstagvormittag stattfand, forderte das Leben von zehn Personen, darunter neun Schüler und eine Lehrerin. Der Täter, ein 21-jähriger Mann, beging danach Suizid. Die Ermittler stehen vor der Herausforderung, die Motive und Hintergründe des Täters zu ergründen, während sie über 100 Zeugen befragen, um mehr über die Taten und deren Kontext zu erfahren, wie Kleine Zeitung berichtet.

Die Polizei hat bereits Daten aus der Wohnung des Täters ausgewertet und konzentriert sich insbesondere auf seine Online-Profile in Egoshooter-Spielen. Soziale Isolation und das Gefühl, missverstanden zu werden, sind häufige Merkmale von jugendlichen Amokläufern, wie auch die Analyse von über 60 Amoktaten zeigt, die von Deutschlandfunk durchgeführt wurde. Weitere Analysen deuten darauf hin, dass viele dieser Täter langfristig planen und sich in einem Zustand von Hass und Wut befinden.

Ermittlungen und Beteiligung der Öffentlichkeit

Aktuell bleibt die Plattform des Innenministeriums für die Einsendung von Videos und Fotos online, auf der Zeugen weiterhin belastende Dateien hochladen können. Bis Freitagvormittag waren bereits 683 Dateien, darunter 371 Videos, eingereicht worden. Am Samstagvormittag folgten weitere 790 Dateien, wie die Kleine Zeitung berichtet. In der betroffenen Siedlung Kalsdorf, in der der Täter lebte, ist die Situation inzwischen ruhig. Die Polizei hat aufgrund von Medienvertretern, die die Nachbarn bedrängten, für Ordnung sorgen müssen.

Unterdessen ist der Zustand der elf Verletzten des Amoklaufs stabil. Sechs Patienten, darunter einige auf der Intensivstation, befinden sich im LKH-Uniklinikum Graz, während andere im UKH Graz auf der Normalstation betreut werden. Die Stadt Graz hat ein Spendenkonto für die Betroffenen eingerichtet, um die Unterstützung zu erleichtern. Sowohl die Begräbniskosten für die Opfer wird die Stadt aus eigenen Mitteln übernehmen.

Psychische Erkrankungen und Amokläufe

Die Rolle psychischer Erkrankungen in Bezug auf Amokläufe ist komplex. Während einige politische Akteure, wie DW, argumentieren, die Ursachen lägen vor allem in psychischen Störungen, gibt es auch Einschätzungen, die auf die Verfügbarkeit von Waffen und andere soziale Faktoren hinweisen. Toxische Verhaltensweisen und Narzissmus sind häufig bei Tätern zu beobachten, die oft auch unter psychischen Erkrankungen leiden, wie Studien belegen.

Die Wissenschaft kann Amokläufe nicht vollständig erklären, und die Identifikation potenzieller Täter ist eine Herausforderung. Laut einer im Jahr 2020 veröffentlichten Studie zeigen etwa zwei Drittel der Amokläufer Anzeichen psychischer Erkrankungen. Dennoch betonen Fachleute, dass die Verantwortung nicht zu einseitig allein den psychischen Störungen zugeschrieben werden kann. Vielmehr sind es zahlreiche Faktoren, die zusammenwirken, was die Prävention solcher Tragödien schwierig macht.

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Ort Graz, Österreich
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