
In Graz wird ein neues Forschungszentrum ins Leben gerufen, das sich intensiv mit Stoffwechselerkrankungen beschäftigen wird. Diese Initiative wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gegründet und soll ein interdisziplinäres Umfeld schaffen, in dem Forscher aus verschiedenen Fachrichtungen zusammenarbeiten. Die Gründung des Cori-Instituts erfolgt in Partnerschaft mit der Universität Graz, der Technischen Universität Graz und der Medizinischen Universität Graz, mit dem Ziel, die Ursachen und Mechanismen von Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weiteren Stoffwechselstörungen besser zu verstehen.
Das Cori-Institut wird nach den renommierten Wissenschaftlern Gerty Theresa und Carl Ferdinand Cori benannt, die in der Stoffwechselforschung bedeutende Beiträge geleistet haben und 1947 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurden. Das Zentrum wird in der Nähe der beteiligten Universitäten angesiedelt, um Synergien zu fördern und die Forschungsinfrastruktur optimal zu nutzen.
Forschung und Unterstützung
Die Forschung wird sich unter anderem mit der Frage befassen, wie die Zellen in unserem Körper auf schädliche Mikroorganismen reagieren und welche Rolle der Stoffwechsel dabei spielt. Mithilfe moderner mathematischer Methoden sollen die biologischen Prozesse systematisch analysiert und modelliert werden. Der interdisziplinäre Ansatz ist neu und zielt darauf ab, die Erkennung und Behandlung von Erkrankungen zu verbessern.
Der Aufbau des Cori-Instituts erhält finanzielle Unterstützung in Höhe von sechs Millionen Euro vom Land Steiermark. Darüber hinaus wird die notwendige Infrastruktur durch die drei beteiligten Universitäten bereitgestellt, was eine umfassende Zusammenarbeit ermöglicht. Dies geschieht im Rahmen des Forschungsverbunds BioTechMed-Graz, der bereits seit über einem Jahrzehnt erfolgreich arbeitet.
Die offizielle Eröffnung und der Startschuss für die Sanierung der neuen Forschungsräume erfolgten in Anwesenheit von verschiedenen hochrangigen Vertretern, darunter Wissenschaftsminister Martin Polaschek und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. In ihren Äußerungen wurde die zentrale Rolle des Stoffwechsels bei der Entstehung vieler Volkskrankheiten hervorgehoben und die Wichtigkeit der interdisziplinären Forschung betont. "Das Cori Institut stellt sich dieser enormen medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderung durch enge interdisziplinäre und interinstitutionelle Kooperation," kommentierte Rudolf Zechner, Direktor von BioTechMed-Graz.
Minister Polaschek unterstrich, dass mit dem Cori-Institut ein einzigartiges Zentrum geschaffen wird, das für das Verständnis und die Behandlung schwerer Erkrankungen wie Krebs von entscheidender Bedeutung ist. Diese Kooperation soll dazu beitragen, die Spitzenforschung im Bereich der Lebenswissenschaften nicht nur in Graz, sondern in ganz Österreich zu stärken.
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