
Im Rahmen der österreichischen Inklusionpreise, die am Dienstag verliehen wurden, ging der Titel in der Kategorie "Freizeit und Kultur" nach Graz. Der "Salon Stolz", ein innovatives Projekt, wurde für sein vorbildliches barrierefreies Konzept ausgezeichnet. Die Feierlichkeiten erreichten ihren Höhepunkt, als Alexandra Sommer, ein Mitglied des Projektteams, die Nachricht verkündete: „Wir freuen uns extrem darüber, vor allem weil es Sichtbarkeit nach außen bringt.“
Der Salon Stolz, der seine Türen im Juli 2023 öffnete, hat sich der Aufgabe verschrieben, die Kunst und Kultur für alle zugänglich zu machen und wurde für seine durchdachte Umsetzung des Inklusionsgedankens anerkannt. Über drei Jahre lang arbeitete ein kreatives Team von etwa zehn Personen an der Entwicklung des Konzepts, das von dem Grazer Komponisten Robert Stolz inspiriert ist.
Barrieren überwinden
Der Inklusionspreis wurde dem Salon für die barrierefreie Gestaltung der Innenräume und der Ausstellungsobjekte verliehen. „Wir haben von Anfang an über alle Grenzen hinweg inklusiv gedacht“, erklärt Sommer. Das Ziel war es, ein Museum zu kreieren, das für alle Menschen – unabhängig von Beeinträchtigungen – erlebbar ist. Hierzu wurden auch zahlreiche Selbstvertreter, also Menschen mit Behinderungen, in die Planungs- und Umsetzungsprozesse eingebunden.
Die Herausforderung, ein barrierefreies Konzept zu entwickeln, war dabei keineswegs trivial. Sommer erläutert, dass bei der Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen oft die Gefahr besteht, dass Lösungen für eine Gruppe andere Gruppen benachteiligen. Der Prozess war also keineswegs „Schema F“. „Wir haben alles selbst entwickelt und sind jeden Schritt selbst gegangen“, so Sommer weiter, und betont den Stolz auf das Ergebnis.
Ein Teilhabe-Erfolg
Die Inklusionstage waren ein Erfolg, und das Engagement geht über die Preisverleihung hinaus. Die Siegerprojekte wurden in insgesamt acht Kategorien ausgezeichnet und die Auswahl war nie einfacher. Erstmals reichten über 130 Projekte ihre Konzepte ein, die von einer neunköpfigen Jury, darunter Medienvertreter und Expertinnen wie der Behindertenanwältin Christine Steger, bewertet wurden. Kriterien wie gesellschaftliche Teilhabe, Fortschritt und Innovation spielten dabei eine entscheidende Rolle.
Einen besonderen Höhepunkt des Salon Stolz ist ein Spieltisch, an dem sowohl Menschen mit verschiedenen Behinderungen als auch ohne Einschränkungen gemeinsam spielen können. Dieses Konzept der Teilhabe zeigt ganz klar die Philosophie des Salons: Der Zugang zu Kunst und Kultur soll für alle Menschen gleichermaßen gewährleistet werden, eine Philosophie, die heute mehr denn je an Bedeutung gewinnt. Für detaillierte Informationen über die Hintergründe und Philosophie des Salon Stolz, siehe den Bericht auf www.meinbezirk.at.
Diese Auszeichnung für den Salon Stolz ist nicht nur ein Schritt nach vorn für das Team, sondern auch ein Zeichen für die wachsende Bewegung hin zu mehr Inklusion in der Kultur und Freizeitgestaltung in Graz und darüber hinaus.
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