Die Diözese Graz-Seckau hat am 200. Geburtstag von Bischof Johann Baptist Zwerger mit Festgottesdiensten an den zentralen Wirkorten des Bischofs gedacht. Bischof Wilhelm Krautwaschl besuchte Zwergers Heimatort Altrei im Südtiroler Fleimstal, während der ehemalige Dompfarrer Heinrich Schnuderl in der von Zwerger erbauten Herz-Jesu-Kirche in Graz einen Gottesdienst feierte.
Zwergers Beitrag zur Kirche
Zwergers Amtszeit als Bischof von 1867 bis 1893 war geprägt von zahlreichen bedeutenden Ereignissen. Unter seiner Führung fanden der erste Steirische Katholikentag 1868, die Förderung verschiedener Klöster wie der Ursulinen, Schulschwestern und Kreuzschwestern, sowie die Wiederbesiedelung der Abtei Seckau statt. Darüber hinaus war Zwerger maßgeblich an der Gründung des Katholischen Pressvereins beteiligt, aus dem später der Styria-Konzern und die „Kleine Zeitung“ hervorgingen.
Herausforderungen und Errungenschaften
Trotz seiner Bedeutung und Einfluss nahm Zwerger auch an schwierigen Zeiten teil. Während des „Kulturkampfes“ setzte er sich vehement gegen diverse gesetzliche Neuregelungen wie im Eherecht, Schulwesen und religiöse Angelegenheiten ein, erntete jedoch oft Widerspruch. Dennoch wurde sein Engagement sowohl von Gläubigen als auch vom Klerus geschätzt.
Zwergers Vermächtnis
Zwergers Hingabe zur Herz-Jesu-Frömmigkeit ließ ihn Herz-Jesu-Kirchen in verschiedenen Orten gründen, darunter Graz, Seltzthal und Grundlsee. Eine Initiative, unterstützt vom verstorbenen Salzburger Alterzbischof Alois Kothgasser, strebt nach der Seligsprechung von Bischof Zwerger, um sein Erbe und Engagement für die Kirche zu ehren.