Die Steiermark hatte bis 2017 einen eigenen Sektenbeauftragten, Roman Schweidlenka, der jährliche Berichte über extremistische Strömungen erstellte. Nach seiner Pensionierung wurde die Position nicht wieder besetzt. Die FPÖ in der Steiermark fordert nun die Wiedereinführung dieser Stelle, da die Gefahr, die von Sekten ausgeht, näher beleuchtet werden sollte.
Das Land hatte damals eine Extremismuspräventionsstelle eingerichtet, die nach Schweidlenkas Pensionierung nicht weiterverfolgt wurde. Die aktuellen Zuständigen haben extremistische Agenden, einschließlich Sekten, bei der Antidiskriminierungsstelle gebündelt. Zudem gibt es eine Bundesstelle für Sektenfragen, die Beratung zu diesem Thema anbietet.
Die FPÖ in der Steiermark nimmt nun zwei Schritte, um das Thema voranzutreiben. Zunächst stellt FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner eine parlamentarische Anfrage an die Bundesstelle für Sektenfragen, um spezifische Informationen für die Steiermark zu erhalten. Basierend auf diesen Informationen wird dann geprüft, ob ein neuer Sektenbeauftragter für die Steiermark eingeführt werden sollte.
Die FPÖ warnt davor, die Gefahr, die von Sekten ausgeht, zu unterschätzen, da sie sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen massiv beeinflussen können. FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek betont die Notwendigkeit einer genauen Prüfung der Situation in der Steiermark, um angemessen auf die gesellschaftliche Problematik zu reagieren. Weitere Anträge im Landtag sollen folgen, um diesem Thema gerecht zu werden.
Kanzler Karl Nehammer ist laut FPÖ für das Bundesthema zuständig. Die Anfrage an ihn bezieht sich auf verschiedene Punkte wie die Verzögerung des Tätigkeitsberichts für 2022 und die Einschätzung des aktuellen Bedrohungsszenarios. Die Zusammenarbeit mit der steirischen Präventionsstelle und Bildungseinrichtungen soll ebenfalls überprüft werden. Im Jahr 2022 wurde in der Steiermark bereits ein Bericht zu extremen Strömungen veröffentlicht, jedoch ohne explizite Auseinandersetzung mit dem Thema Sekten.