Ernährung in Österreich: Empfehlung und Praxis liegen weit auseinander
Mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher ist übergewichtig oder adipös, was das Risiko für nicht-übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes erhöht. Eine ausgewogene Ernährung kann dieses Risiko verringern, jedoch halten sich die meisten Menschen in Österreich nicht an die allgemeinen Ernährungsempfehlungen.
Laut der Gründerin des Vereins „Land schafft Leben“, Maria Fanninger, liegt dies unter anderem an mangelndem Bewusstsein über die Auswirkungen von Lebensmitteln auf den Körper. Junk-Food, das reich an Zucker und Fett, aber arm an Nährstoffen ist, landet häufig als schneller Sattmacher auf den Tellern, was sich langfristig negativ auf die Gesundheit auswirkt.
Empfehlung und Praxis in Bezug auf Ernährung liegen oft weit auseinander. Während täglich fünf Portionen Gemüse und Obst empfohlen werden, schaffen es die Menschen im Durchschnitt nur auf zwei. Fleisch wird hingegen übermäßig konsumiert, insbesondere Männer überschreiten regelmäßig die empfohlene Menge von maximal drei Portionen pro Woche. Dies ist zum Teil auch auf den häufigen Verzehr von verarbeitetem Fleisch wie Wurst und Schinken zurückzuführen. Zusätzlich essen wir zu viele fett-, zucker- und salzhaltige Speisen, doppelt so viel wie empfohlen.
Eine unausgewogene Ernährung, möglicherweise in Kombination mit Bewegungsmangel, erhöht das Risiko von Übergewicht und Adipositas. Neben den offensichtlichen Folgen für die körperliche Gesundheit kann Übergewicht auch das Risiko für viele nicht-übertragbare Krankheiten erhöhen, darunter Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen und Krebs. Tatsächlich sind nahezu drei Viertel der weltweiten Todesfälle auf solche Krankheiten zurückzuführen.
Es ist also von großer Bedeutung, dass die Österreicherinnen und Österreicher ihre Ernährungsgewohnheiten überdenken und sich bewusst für eine ausgewogene Ernährung entscheiden. Um ihnen dabei zu helfen, sollten Aufklärungskampagnen und Maßnahmen zur Förderung gesunder Ernährung umgesetzt werden.
Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Ernährungsgewohnheiten in Österreich:
Ernährungsempfehlung | Tatsächlicher Verzehr |
---|---|
5 Portionen Gemüse/Obst | Durchschnittlich 2 Portionen |
Max. 3 Portionen Fleisch pro Woche | Häufige Überschreitung |
Wenig fett-, zucker- und salzhaltige Speisen | Doppelt so viel wie empfohlen |
Quelle: Pressemitteilung „Tag der gesunden Ernährung am 7. März: In Österreich werden doppelt so viele fett-, zucker- und salzreiche Speisen gegessen, wie empfohlen wird.“
Es ist wichtig, dass die Menschen sich bewusst darüber werden, wie ihre Ernährungsgewohnheiten ihre Gesundheit beeinflussen können, um das Risiko von Übergewicht und nicht-übertragbaren Krankheiten zu verringern. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Gemüse und Obst ist essentiell für das Wohlbefinden und die langfristige Gesundheit.
Quelle: Land schafft Leben / ots