Der Klimawandel hat nach Meinung von Experten erheblichen Einfluss auf die Zuverlässigkeit von Wetterprognosen. Trotz moderner Wettermodelle und einer Vielzahl von Messinstrumenten bleiben Gewittervorhersagen eine Herausforderung. Die beschleunigte Dynamik des weltweiten Wetterkreislaufs aufgrund des Klimawandels erschwert die Genauigkeit der Vorhersagen.
Auswirkungen der Wasserverdunstung
Die zunehmende Verdunstung von Wasser auf globaler Ebene führt zu vermehrtem Regen und Problemen im Vorhersagesystem. Laut Heimo Truhetz vom Wegener Center der Universität Graz führt dies nicht nur zu einer Erwärmung, sondern auch zu einer verstärkten Dynamik der Atmosphäre. Kleine Geländeunterschiede können darüber entscheiden, ob ein Gewitter lokal niedergeht oder nicht, da kalte Luftzellen direkt unter dem Gewitter entstehen.
Die Vorhersage von Gewittern wird zusätzlich durch die Feuchtigkeit in Bodennähe beeinflusst. Dies erschwert die Prognosen mit mehreren Tagen Vorlaufzeit erheblich und führt zu ungenauen Ergebnissen. Während Vorhersagen bei kühleren Temperaturen und nahenden Fronten tendenziell zuverlässig sind, steigen die Unsicherheitsfaktoren bei schwülem und heißem Wetter deutlich an.
Herausforderungen bei der Vorhersage
Laut Truhetz gibt es bisher keine Computermodelle, die zuverlässige Vorhersagen ermöglichen. Die Nutzung von künstlicher Intelligenz und möglicherweise bald auch von Quantencomputern kann die Genauigkeit der Berechnungen verbessern, erfordert jedoch auch eine Erhöhung der lokalen Wettersensoren. Eine höhere Dichte an Messdaten, sei es durch Satelliten, Radiosonden oder Bodenstationen, kann dazu beitragen, den aktuellen Zustand der Atmosphäre genauer abzuschätzen.
