Im Zeitalter des steigenden Umweltbewusstseins und des Bedarfs an nachhaltiger Mobilität haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gemeinsam mit dem Bund und dem Land Steiermark einen bahnbrechenden Schritt gemacht. Die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Modernisierung und Verdoppelung der Südbahn zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß markiert eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft der Südsteiermark.
Das ehrgeizige Ziel, die Bahnstrecke bis Mitte der 2030er Jahre durchgehend zweigleisig auszubauen, geht mit einer Vielzahl von Vorteilen einher. Die Reisezeit zwischen Graz und Maribor kann von 70 auf rund 45 Minuten verkürzt werden, wodurch nicht nur eine schnellere, sondern auch umweltfreundlichere Alternative zum Individualverkehr geschaffen wird. Bahnhöfe entlang der Strecke werden barrierefrei umgestaltet, und Eisenbahnkreuzungen sollen aufgelassen werden, um den Zugverkehr effizienter zu gestalten.
Die gemeinsame Initiative stößt bei den Beteiligten auf breite Zustimmung. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betonte die Bedeutung des Ausbaus für eine klimafreundliche Mobilität in der Region und darüber hinaus. Auch ÖBB-Infra-Vorständin Judith Engel sieht den Ausbau als Chance, mehr Menschen für die umweltfreundliche Bahn zu gewinnen und ein attraktives Angebot im Vergleich zur Straße zu schaffen. Die Landeshauptleute Christopher Drexler und Anton Lang sehen in dem Großprojekt eine bedeutende Maßnahme zur Zukunftssicherung der südlichen Steiermark und ihrer Wirtschaft.
Ein wichtiger Aspekt des Ausbaus ist die enge Abstimmung mit Slowenien, da die Südbahn am Baltisch-Adriatischen Korridor liegt und Koper als wichtiger Hafen an der nördlichen Adria eine entscheidende Rolle spielt. Die Verdoppelung der Strecke soll höhere Kapazitäten ermöglichen und grenzüberschreitende Zugverbindungen effizienter gestalten, indem Zwischenstopps zum Lokwechsel entfallen und der Zugbetrieb automatisiert wird.
Die geplanten Maßnahmen umfassen auch die Modernisierung der Radkersburger Bahn und die Schaffung eines attraktiven Angebots im Güterverkehr. Durch den Betrieb mit grünem Bahnstrom sollen zudem CO2-Emissionen reduziert werden, was einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Insgesamt bietet der Ausbau der Südbahn zahlreiche Vorteile, darunter engere Taktungen, kürzere Fahrzeiten, verbesserte Anbindungen und eine nachhaltige Form der Mobilität. Die Maßnahmen tragen dazu bei, die Südsteiermark fit für die Zukunft zu machen und einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Verkehrsentwicklung zu gehen.