Die Wirtschaft der Steiermark steht vor großen Herausforderungen, denn im Jahr 2024 verzeichnet die Region einen Anstieg von 16,5 % bei Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres 543 Firmenpleiten registriert, was durchschnittlich zwei Insolvenzen pro Tag entspricht.
Besonders hart trifft es die Bereiche Handel, Bau und Gastronomie, die erneut stark von den Insolvenzen betroffen sind. Großinsolvenzen sind ebenfalls ein prägender Faktor, wobei allein die Fisker GmbH Passiva in Höhe von etwa 3,8 Milliarden Euro aufweist. Die Gesamtpassiva belaufen sich auf rund 4,16 Milliarden Euro, was einem dramatischen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die unsichere wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen wird zusätzlich durch den Rückgang des privaten Konsums und der Exporte verschärft. Rene Jonke, Leiter KSV1870 Region Süd, warnt vor einer weiteren Zunahme der Insolvenzen in den kommenden Monaten. Bis zum Jahresende wird mit insgesamt 720 Firmenpleiten gerechnet, dem höchsten Wert seit 2016.
Besondere Sorgen bereiten die alarmierenden Nichteröffnungen von Insolvenzen, die nahezu ein Drittel aller Fälle ausmachen. Ohne geordnete Insolvenzverfahren geraten die betroffenen Unternehmen weiter in finanzielle Schwierigkeiten.
Die Analyse des KSV1870 zeigt, dass der Handel, die Bauwirtschaft und die Gastronomie die am stärksten betroffenen Branchen sind. Besonders alarmierend ist der Anstieg im Grundstücks- und Wohnungswesen sowie im Hochbau.
Die aktuelle Insolvenzdynamik deutet darauf hin, dass 2024 ein Jahr mit hohen Insolvenzzahlen sein wird, wie es in dieser Form lange nicht gegeben hat. Die Bemühungen, die wirtschaftliche Stabilität in der Steiermark zu erhalten, stehen vor großen Herausforderungen.
Quelle: www.5min.at