Die Telefonseelsorge in Steiermark feierte kürzlich ein beeindruckendes Jubiläum: Seit 50 Jahren stehen die Helferinnen und Helfer unter der Telefonnummer 142 den Menschen in Krisensituationen zur Seite. Im Jahr 1975 wurde die Institution von Franz Weritsch, einem Psychotherapeuten, gegründet. Heute besteht die Organisation aus rund 100 engagierten Ehrenamtlichen, die jährlich etwa 17.000 Gespräche führen. „Die Suizidprävention war unser ursprünglichstes Ziel, aber auch Alltagsbewältigung und Unterstützung bei Lebensumbrüchen sind zentrale Themen“, erklärt die Leiterin Daniela Bauer. Sie hebt hervor, dass die Zahl der Gespräche über psychische Belastungen und Einsamkeit in den letzten Jahren stark angestiegen ist, was alle Altersgruppen betrifft, wie orf.at berichtete.
Durch das Ehrenamt bei der Telefonseelsorge profitieren viele Freiwillige nicht nur von der Geminschaft, sondern auch von einer tiefen persönlichen Entwicklung. Über 40 Jahre sind einige von ihnen bereits dabei und berichten von der Bereicherung durch den Kontakt mit Suchenden. „Ich habe viel über menschliche Schicksale gelernt und fühle mich empathischer“, so ein engagierter Mitarbeiter. Die Ausbildung umfasst unter anderem den Umgang mit psychisch Erkrankten sowie die Fähigkeit, Krisensituationen zu meistern. Die Ehrenamtlichen verpflichten sich, mindestens 12 Stunden pro Woche aktiv am Telefon zu arbeiten, wobei auch Nachtdienste erforderlich sind – besonders wichtig, da die meisten Notfälle oft gerade nachts auftreten, wie telefonseelsorge.de berichtete.
Die Telefonseelsorge hat sich nicht nur als wertvolle Anlaufstelle etabliert, sondern trägt auch zur Weiterbildung der Ehrenamtlichen bei, die während ihrer Tätigkeit kontinuierlich geschult werden. Besonders die Gemeinschaft unter den Freiwilligen wird als sehr bereichernd empfunden, mit vielen neuen Freundschaften und gegenseitiger Unterstützung sowie Wertschätzung durch die Ratsuchenden und Hauptamtlichen. Der Kontakt zu anderen Ehrenamtlichen aus ganz Europa stärkt diese Initiative zusätzlich und schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und des gemeinsam Erlebten.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
