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Sri Lankas Kokosnuss-Industrie am Abgrund: Bauern schlagen Alarm!

In Sri Lanka steht die Kokosnussindustrie vor einer alarmierenden Krise, die durch politische Einflussnahme und Korruption zusätzlich verschärft wird. Der heimische Markt erhält kaum Unterstützung vom Staat, was die einst blühende Branche an den Rand des Abgrunds bringt. Die Produktion und Produktivität sind seit Jahren rückläufig. In einem dramatischen Schritt schlug Präsident Ranil Wickremesinghe in seinem Budget 2024 eine Mehrwertsteuer von 18% auf Kokosnussprodukte vor, was die Preise in die Höhe treiben und die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte auf dem internationalen Markt erheblich gefährden könnte, wie berichtet wird.

Die Herausforderungen sind vielfältig: Hohe Rohstoffkosten und der Rückgang der Ernte aufgrund von Dürre und Krankheiten setzen den Landwirten stark zu. Laut der APA/Reuters hat ein Landwirt aus Dambulla kürzlich alarmierende Zahlen aus seinen Erntefeldern gemeldet: 45 Affen, die nach Kokosnüssen und Mangos schnappten. Immer mehr Tiere dringen in die landwirtschaftlichen Gebiete ein, was die ohnehin schon angespannte Lage für die Bauern weiter verschärft. „Es ist nicht die Schuld der Tiere, es ist die Schuld der Menschen“, stellt er fest und weist darauf hin, dass die Verdrängung der Tiere aus ihren Lebensräumen ein ernsthaftes Problem darstellt.

Sinkende Erträge und gestiegene Kosten

Die Erzeugung von Kokosnüssen in Sri Lanka leidet unter gravierenden Rückgängen, wobei ein Rückgang von 12-15% im Jahr 2023 prognostiziert wird, wie die Sunday Times berichtet. Auch die Preise sind dramatisch gefallen, zurzeit liegt der Erzeugerpreis bei nur 45 Rs. pro Nuss, während der Einzelhandelspreis bei 150 Rs. liegt. Damit laufen die Kleinbauern Gefahr, in die Armut zu fallen, da sie nicht einmal ihre Produktionskosten decken können. Die jüngsten Preissteigerungen bei Düngemitteln, die von 1.500 Rs. auf 11.500 Rs. gestiegen sind, haben dazu geführt, dass viele Plantagen nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.

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Die Branche sieht sich zudem mit der Bedrohung durch die Whitefly-Krankheit konfrontiert. Die Schäden in den Anbaugebieten sind enorm, insbesondere in Regionen wie Kurunegala, Kalutara und Gampaha. Die Einnahmen der Industrie, die 3,1% des Gesamtexports Sri Lankas ausmachten, sind stark gefährdet. Um die lokale Produktion zu schützen, fordert die Branche, Importe von Speiseöl stärker zu besteuern, um den Wettbewerbsdruck zu verringern und den Preisverfall der Kokosnüsse nicht weiter zu verstärken. Sollte sich die Lage nicht bessern, könnte die Branche bald in einen gefährlichen Abwärtstrend geraten.

Ort des Geschehens


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Was ist passiert?
Korruption
In welchen Regionen?
Sri Lanka
Genauer Ort bekannt?
Dambulla, Sri Lanka
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
sundaytimes.lk

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