
Die politische Landschaft in Wien könnte sich in den kommenden Monaten maßgeblich verändern. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) bleibt zwar die dominierende Kraft, doch es wird eine spürbare Konkurrenz von der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) erwartet. In den Hochburgen der SPÖ, die sich traditionell in Wien befinden, hat die FPÖ laut vienna.at bei den vergangenen Wahlen 2020 ein schlechtes Ergebnis erzielt. Das könnte sich nun ändern.
Während die FPÖ in den letzten Wahlen stark an Zustimmung verloren hat, gelang es der SPÖ, viele Stimmen zurückzugewinnen. In Stadtteilen wie Simmering (46,63 %, +6,37) und Floridsdorf (46,21 %, +7,05) verzeichnete die SPÖ signifikante Zuwächse. Besonders auffällig ist der Rückgang der FPÖ, die in Bereichen wie Floridsdorf und Favoriten jeweils um rund 30 Prozentpunkte einbrach und auf einstellige Ergebnisse fiel. Lediglich in Simmering hielt die FPÖ eine zweistellige Zahl mit 14,89 % nach einem dramatischen Rückgang von 42,90 % vor fünf Jahren.
Der Einfluss von Heinz-Christian Strache
Ein weiterer Aspekt, der die kommenden Wahlen spannend machen könnte, ist das Comeback von Heinz-Christian Strache, dem ehemaligen FPÖ-Chef, der mit seiner Liste „Team HC Strache“ antreten möchte. Seine Teilnahme könnte zusätzliche Stimmen für die FPÖ generieren und die Wahlstrategien anderer Parteien beeinflussen. Auch die ÖVP, die traditionell in bürgerlichen Bezirken stark ist, hat bei den Wahlen 2020 Erfolge gefeiert, etwa in den Bezirken Innere Stadt und Hietzing.
Die ÖVP konnte bei der letzten Wahl 2020 ihren Stimmanteil auf 20,43 Prozent steigern und damit ihre Abgeordnetenzahl von 7 auf 22 erhöhen. Dies wurde als das beste Ergebnis seit 33 Jahren gewertet, wie orf.at berichtet. Dabei erzielten die Grünen ebenfalls ein beachtliches Ergebnis mit 14,80 Prozent, was zu einer Erhöhung ihrer Mandate von 10 auf 16 führte.
Wahlbeteiligung und Briefwahl
Die Wahlbeteiligung bei der letzten Bezirkswahl lag bei 65,27 Prozent, was einen Rückgang um 9,48 Prozentpunkte darstellt. Fast 44 Prozent der Stimmen wurden per Briefwahl oder vor dem dato relevanten Wahltermin abgegeben, was die Auszählung von 317.091 gültigen Stimmen beeinflusste. Dieser Trend hin zur Briefwahl könnte künftig eine entscheidende Rolle spielen und das Wahlverhalten nochmals verändern.
Die Ergebnisse aus den Wahlbezirken zeigen, dass die SPÖ in Favoriten, ihrem stärksten Bezirk, überwältigende 48,4 Prozent der Stimmen erzielen konnte. Die NEOS hingegen erzielten in der Inneren Stadt mit 11,92 Prozent ihre besten Ergebnisse, während sie insgesamt 7,47 Prozent erreichten und ihre Mandate auf 8 steigern konnten.
Um die Wahlstatistiken und Mandatsverteilungen nachzuvollziehen, bietet die Wahldatenbank Österreich umfassende Daten und Analysen an. Diese Daten sind seit 1945 verfügbar und umfassen verschiedene Wahlarten, was einen detaillierten Einblick in die politischen Entwicklungen in Österreich ermöglicht.
Insgesamt wird die politische Landschaft in Wien durch die hohe Dynamik zwischen SPÖ, FPÖ, ÖVP und Grünen geprägt. Die kommenden Wahlen versprechen daher, spannend zu werden und könnten die Weichen für die politische Zukunft Wiens neu stellen.
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