Sozialhilfe-Sprengstoff: Milliarde übertrifft Budget, Koalition in Krisenmodus!

Sozialhilfe-Sprengstoff: Milliarde übertrifft Budget, Koalition in Krisenmodus!

Wien, Österreich - Die Ausgaben für Sozialhilfe in Österreich haben im Jahr 2023 erstmals die Milliardengrenze überschritten. Laut Kosmo belaufen sich die Kosten auf 1,102 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 13,4 Prozent entspricht. Im Jahr 2022 betrugen diese Ausgaben lediglich 972 Millionen Euro, während sie 2021 bei 966 Millionen Euro lagen.

Dieser kontinuierliche Anstieg der Sozialhilfeausgaben hat zu einer hitzigen Diskussion innerhalb der politischen Koalition geführt. Insbesondere die ÖVP-Integrationsministerin Claudia Plakolm bevorzugt eine nach Kinderzahl gestaffelte Unterstützung, während die SPÖ-Sozialministerin Korinna Schumann eine Obergrenze für Leistungen ablehnt und stattdessen Sachleistungen favorisiert.

Sozialhilfebedarf und Ausgabenverteilung

Im Jahr 2022 haben etwa 108.206 Bedarfsgemeinschaften in Österreich Sozialhilfe bezogen, darunter 15.463 Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern. Besonders auffällig ist, dass 73 Prozent der Sozialhilfe- und Mindestsicherungskosten in der Hauptstadt Wien anfallen, wo die Stadt insgesamt 806 Millionen Euro überwies. Der Anteil der Bezieher mit österreichischer Staatsbürgerschaft lag bei 41,3 Prozent.

Die Ausgaben für Sozialhilfe machen im Jahr 2022 0,22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, während dieser Anteil im Jahr 2023 auf 0,23 Prozent steigt. Für 2024 wird zudem ein Anstieg der Sozialleistungen um 4,6 Prozent und ein Kostenzuwachs in Wien von mehr als 200 Millionen Euro prognostiziert.

Ein Blick nach Deutschland

Im Vergleich zu Österreich bietet Deutschland ebenfalls interessante Einblicke in die soziale Lage. Wie das BMAS berichtet, werden in Deutschland jährlich umfassende Sozialberichte erstellt, die Einnahmen und Ausgaben der sozialen Sicherung aufzeigen. Im Jahr 2020 lagen die Ausgaben für soziale Sicherungssysteme bei insgesamt 1.123 Milliarden Euro.

Die Ausgaben verteilen sich auf verschiedene Kategorien, wobei der größte Teil für Krankheit und Alter aufgewendet wird. Die Sozialleistungsquote ist seit den 1970er-Jahren stetig gestiegen und erreichte 2020 durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie einen Wert von 33,4 Prozent.

Bereich Ausgaben (Milliarden Euro)
Krankheit und Invalidität 468
Alter und Hinterbliebene 402
Kinder, Mutterschaft und Ehegatten 126
Arbeitslosigkeit 58
Verwaltungsausgaben 40
Wohnen 19
Allgemeine Lebenshilfen 6
Nicht zugeordnet 5

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sowohl Österreich als auch Deutschland mit steigenden Sozialausgaben konfrontiert sind. In Österreich scheinen die politischen Debatten um die Gestaltung der Sozialhilfe in vollem Gange zu sein, während Deutschland auf eine langjährige Tradition der Sozialberichterstattung zurückblickt, die weiterhin essenziell für die Planung künftiger sozialpolitischer Maßnahmen ist. Weitere Informationen zum deutschen Sozialbudget sind auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung verfügbar.

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OrtWien, Österreich
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