
Die Premiere von Lukas Resetarits' neuem Programm "Glück" sollte am 20. März 2025 im Wiener Stadtsaal stattfinden, musste jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme kurzfristig abgesagt werden. Der 77-Jährige, der als eine Säulenheilige des österreichischen Kabaretts gilt und vielen als Major Kottan aus dem Fernsehen bekannt ist, leidet unter einer schweren spastischen Bronchitis. Diese Krankheit, obwohl nicht lebensbedrohlich, führt zu krampfartigen Hustenanfällen, die öffentliche Auftritte unmöglich machen, wie oe24.at berichtet.
Resetarits, der über seine Karriere hinaus einen großen Einfluss auf das Kabarett hatte, plant dennoch, nach einer kurzen Pause am 27. März 2025 auf die Bühne zurückzukehren. Seinen ersten Auftritt nach der Absage wird das bereits lang erwartete Programm "Glück" darstellen, welches sein 30. Solo-Programm darstellt und für Resetarits einen wichtigen Meilenstein in seiner Laufbahn markiert.
Gedanken über die Gesellschaft
In seinem Programm "Glück" thematisiert Resetarits die inflationäre Nutzung des Begriffs in Werbung und PR. Er kritisiert, dass früher Glücksversprechungen oft mit sozialen Reformen verbunden waren, während heute Unglücksversprechungen propagiert werden. Der Kabarettist äußert auch sein Unverständnis darüber, dass viele Wähler trotz negativer Versprechen von rechten Parteien weiterhin diese wählen. Er erläutert, dass seine Satire nicht darauf abzielt, zu überzeugen, sondern vielmehr Zustimmung vom Publikum sucht, wie vol.at festhält.
Das Bild, das Resetarits von Glück hat, umfasst Frieden, Familie und das Fehlen von Aggression. Er sieht Glück nicht als einen dauerhaften Zustand, sondern als ein Gefühl, das in der gegenwärtigen, politisch polarisierten Gesellschaft schwer zu finden ist. Trotz dieser Herausforderungen glaubt er, dass es notwendig ist, weiterhin auf der Bühne aktiv zu sein und mit seinem Publikum in Kontakt zu bleiben.
Kabarett als kulturelles Phänomen
Das Kabarett hat in Österreich eine lange Tradition, die bis in die frühen 1900er Jahre zurückreicht. Die Geburtsstunde des Kabaretts kann mit der Eröffnung des "Chat noir" in Paris am 18. November 1881 und dem Bühnenprogramm von Ernst von Wolzogen im Jahr 1901, das das deutschsprachige Kabarett begründete, in Verbindung gebracht werden. Ziel dieser Kunstform ist historische Ereignisse zu persiflieren, die Menschheit zu belehren und Dummheit vor Augen zu führen, so das Kabarettarchiv.
Das Kabarett spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung des österreichischen Theaters und bietet eine Plattform für kritische Auseinandersetzungen mit sozialen und politischen Themen. Resetarits' Engagement in diesem Bereich trägt dazu bei, das kulturelle Erbe des Kabaretts in der heutigen Zeit weiterzuführen und auf aktuelle gesellschaftliche Fragen aufmerksam zu machen.
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