
Aufregung an der Skisprung-WM in Trondheim: Die Diskussion um die Verwendung von nicht regelkonformen Anzügen hat mit den kritischen Aussagen von Skisprung-Legende Sven Hannawald neue Dimensionen erreicht. Der frühere Vierschanzentournee-Sieger äußerte sich in einem Interview und befürchtet, dass Athleten „zum Schummeln gezwungen“ werden, um im Wettbewerb bestehen zu können. „Das ist doch nur noch frustrierend“, so Hannawald, der in der Krone zitiert wird. Der Vorwurf, dass einige Athleten mit übergroßen Anzügen springen, um mehr Auftrieb zu erhalten, sorgt weiterhin für Spannungen. Unter den Kritikern befindet sich auch der polnische Skisprung-Star Adam Malysz, der anmerkte, es gebe „Schlupflöcher“ im Reglement, die ausgenutzt werden.
Skandal um Anzüge
Die Situation spitzt sich zu, während die Wettkämpfe in Norwegen fortschreiten. Hannawald betont, dass der regelmäßige Wechsel von Anzügen während der Saison nicht einfach sei und kritisiert die FIS für die chaotischen Regelungen. „Es sieht jemand mit sechs Dioptrien, dass da Anzüge dabei sind, die nicht zugelassen werden sollten“, erklärt er weiter. Besonders ins Kreuzfeuer der Kritik gerät der Anzug der Norwegerin Anna Odine Ström, deren Ausstattung laut Hannawald so viel Vorteil verschafft, dass selbst er sich „daran wagen“ würde. „Gib mir diesen Anzug und sogar ich springe wieder. Da weiß ich, mir kann nichts passieren“, so Hannawald provokant, wie die Süddeutsche berichtete.
Die Diskussion um die Anzüge hat nicht nur Auswirkungen auf die Athleten, sondern sorgt auch für internen Zwist unter den Nationen. „Es herrscht pures Misstrauen im Zirkus“, klagt Hannawald, sowohl über die Vorwürfe zwischen den Ländern als auch über das unklare Regelwerk der FIS. Sollte dieses Chaos nicht bald behoben werden, wird er schlimme Szenarien für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele befürchten. Die Athleten halten sich bei den Titelkämpfen weitgehend zurück mit Vorwürfen, jedoch schwappt die Aufregung über die fragwürdigen Anzugregelungen unerbittlich über die gesamte Wettbewerbsszene hinweg.
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