Selenskyj in Wien: Historischer Besuch und Friedensgespräche im Fokus!

Selenskyj in Wien: Historischer Besuch und Friedensgespräche im Fokus!
Wien, Österreich - Am 16. Juni 2025 wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Wien erwartet, sein erster Besuch in Österreich seit Kriegsbeginn. Die Vorbereitungen für diesen überraschenden Besuch sind bereits in vollem Gange. So ist eine gemeinsame Pressekonferenz der Staatsoberhäupter für 15:00 Uhr geplant. Während seines Aufenthalts wird Selenskyj mit Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und Vertretern der Wirtschaft zusammentreffen.
Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) wird Selenskyj vom Flughafen abholen, während Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) ihn zu einem Arbeitsgespräch empfängt. In diesem Gespräch soll Österreich als Standort für mögliche Friedensverhandlungen angeboten werden. Die Delegation unter Leitung Selenskyjs umfasst mehrere Minister, darunter Außenminister Andrij Sibyha. Geplant ist außerdem die Unterzeichnung von bilateralen Memoranden of Understanding und Absichtserklärungen.
Selenskyjs Teilnahme an wichtigen Veranstaltungen
Selenskyj wird zudem am First Ladies and Gentlemen Summit in der Hofburg teilnehmen, wo er mit anderen internationalen Gästen zusammentreffen wird. Die Teilnehmer des Summits sind unter anderem Suzanne Innes-Stubb aus Finnland, Aleš Musar aus Slowenien und Lucrecia Peinando aus Guatemala. Die Gastgeberin des Summits, Doris Schmidauer, führt diese Veranstaltung seit 2021 auf Initiative Selenskyjs durch.
Der Besuch geht jedoch nicht ohne Kritik vor sich. Die FPÖ übt scharfe Kritik und hat eine Dringliche Anfrage an Bundeskanzler Stocker eingereicht. Im Kontext des Ukraine-Kriegs wird Selenskyj am G7-Gipfel in Kanada teilnehmen, der von Sonntag bis Dienstag stattfindet. Es ist bemerkenswert, dass Österreich, Slowenien und Zypern die letzten EU-Länder sind, die Selenskyj noch nicht besucht hat.
Österreichs Rolle und Hilfsaktionen
Österreich hat seit Beginn des Konflikts etwa 327 Millionen Euro an Hilfe für die Ukraine mobilisiert. Die Kosten für den Wiederaufbau der kriegsverwüsteten Ukraine werden auf 500 Milliarden Euro geschätzt. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht sind mehr als 200 österreichische Unternehmen in der Ukraine tätig.
Angesichts der fragilen Lage im Ukraine-Krieg, der sich durch steigende Drohnenangriffe der ukrainischen Streitkräfte auf Russland weiter verschärft, sind Friedensverhandlungen derzeit nicht in Sicht. Ein Austausch von 500 Gefangenen wird jedoch in naher Zukunft erwartet. Österreich glaubt weiterhin, dass es als neutrales Land einen Beitrag zum Frieden leisten kann. Außenministerin Meinl-Reisinger hat sich daher um einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat beworben.
Selenskyj hat sich bislang dreimal an die österreichische Politik und Bevölkerung gewandt. Vor den Begegnungen am 16. Juni gibt es bereits eine Platzsperre am Heldenplatz, die ab 09:00 Uhr in Kraft tritt; zwei Kundgebungen sind geplant, eine zur Unterstützung der Ukraine und eine gegen den Besuch des ukrainischen Präsidenten. Wolfgang Katzian äußerte Besorgnis über die repressiven Maßnahmen der ukrainischen Regierung gegenüber Gewerkschaften, was in der aktuellen politischen Debatte auch zur Sprache kommt.
In den letzten Jahren hat Selenskyj verschiedene Friedenspläne und Vorschläge zur Beendigung des Konflikts formuliert. Unter anderem verpflichtete sich die Ukraine, Sicherheitsgarantien sowie die Wiederherstellung der territorialen Integrität zu verlangen. Diese Anforderungen sind Teil von Selenskyjs Zehn-Punkte-Friedensplan, der auch die Niederlegung von Waffen und den Rückzug russischer Truppen fordert.
Selenskyjs bevorstehender Besuch in Österreich kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, an dem internationale Unterstützung und Ansätze zur Beendigung der Konflikte von größter Bedeutung sind. Umso mehr wird beobachtet werden, welche Ergebnisse seine Gespräche in Wien bringen werden.
Für weitere Details zu den Themen rund um den Ukraine-Konflikt und Selenskyjs Besuch siehe auch Kleine Zeitung, Heute und bpb.de.
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Ort | Wien, Österreich |
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