Selenskyj fordert Österreichs Hilfe: Kinder sind keine Tauschware!

Ukrainischer Präsident Selenskyj besucht Wien, trifft Van der Bellen und fordert Unterstützung für verschleppte Kinder.
Ukrainischer Präsident Selenskyj besucht Wien, trifft Van der Bellen und fordert Unterstützung für verschleppte Kinder. (Symbolbild/DNAT)

Selenskyj fordert Österreichs Hilfe: Kinder sind keine Tauschware!

Wien, Österreich - Am 16. Juni 2025 besuchte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj Wien und traf sich mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Dies war ihr vierter Kontakt seit dem Beginn des Krieges im Jahr 2022. Bei diesem Treffen bekundete Selenskyj sein Beileid für die Opfer des kürzlichen Amoklaufs in Graz und wandte sich mit der Bitte an Österreich, sich für die Rückholung von nach Russland verschleppten Kindern einzusetzen. „Kinder sind keine Tauschware“, betonte er und forderte eine verstärkte Kooperation, um ukrainische Bürger zu unterstützen, die sich in Österreich verstecken.

Bundespräsident Van der Bellen bekräftigte die Unterstützung Österreichs für die Ukraine und deren Recht auf Selbstbestimmung. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger sicherte zu, Österreich werde sich in der humanitären Hilfe, psychosozialen Betreuung, Bildungsprojekten und im Wiederaufbau engagieren. Zudem wurden bilaterale Absichtserklärungen unterzeichnet, um diese Unterstützung konkret zu gestalten. Der Internationale Strafgerichtshof hat bereits Ermittlungen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Kinderrechtspolitikerin Maria Lwowa-Belowa eingeleitet, die mit Haftbefehlen belegt sind.

Kinder in der Ukraine: Eine tragische Lage

Der Besuch Selenskyjs fand kontextuell in einer alarmierenden Situation statt: Seit dem Angriffskrieg Russlands am 24. Februar 2022 wurden schätzungsweise 20.000 Kinder in der Ukraine entwurzelt und von ihren Familien getrennt. Dies wurde kürzlich auch von den österreichischen Parteien ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen thematisiert, die in einem parteiübergreifenden Antrag forderten, dass die österreichische Bundesregierung sich aktiv für den Schutz und die Rückführung dieser Kinder einsetzen müsse.

Die Entführung ukrainischer Kinder wird als Bruch des Völkerrechts und als massiver Angriff auf die Menschenrechte angesehen. In diesem Zusammenhang erklärte Gudrun Kugler von der ÖVP die Notwendigkeit, die Rechte der Kinder zu verteidigen, während Pia Maria Wieninger von der SPÖ auf die Bedeutung der Rechenschaftspflicht für die Verantwortlichen hinwies.

Die Situation von Kindern in der Ukraine ist besorgniserregend. Viele Jugendliche leiden unter extremen Bedingungen, einschließlich Armut, unzureichender Gesundheitsversorgung und Misshandlung. Die aktuelle Krise hat die ohnehin schon prekären Lebensbedingungen der Kinder weiter verschärft. Nach Angaben von Humanium leben etwa 35% der Bevölkerung in Armut, und die Gesundheitsversorgung ist oft unzureichend, was zu einer hohen Sterblichkeitsrate führt.

Systematischer Kindesraub und Menschenrechtsverletzungen

Zusätzlich zur Armut sind die Herausforderungen für Kinder in der Ukraine vielfältig: Während der Zugang zu Bildung in ländlichen Regionen schwierig bleibt, wird auch die Diskriminierung von Kindern mit Behinderungen immer problematischer. Auch der Anstieg der Kinderarbeit ist alarmierend, mit Schätzungen, dass fast 8% der Kinder in gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen. Die humanitäre Krise und die systematische Verschleppung von ukrainischen Kindern durch Russland verdeutlichen die drängende Notwendigkeit internationaler Hilfe.

In Anbetracht dieser schwierigen Umstände war Selenskyjs Besuch in Österreich ein wichtiger Schritt, um das internationale Bewusstsein für die Situation der ukrainischen Kinder zu schärfen. Die österreichische Regierung und die Gesellschaft sind nun mehr denn je gefordert, Verantwortung zu übernehmen und die Rechte und das Wohlergehen dieser Kinder zu schützen.

Zusammengefasst zeigt die aktuelle Lage die Dringlichkeit humanitärer Hilfe und internationaler Zusammenarbeit, um das Leid der Kinder in der Ukraine zu lindern und ihre Rückführung zu ermöglichen.

Für mehr Informationen, besuchen Sie bitte die Artikel von Krone, OTS und Humanium.

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OrtWien, Österreich
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