Am 9. Januar 2025 macht die Gesundheitssprecherin der Grünen Wien, Barbara Huemer, ein kräftiges Statement zur 50-jährigen Jubiläumsfeier der Fristenlösung in Österreich. Huemer fordert, dass Schwangerschaftsabbrüche in allen Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes (WIGEV) ermöglicht werden. "Die Vorteile liegen auf der Hand: Schwangerschaftsabbrüche sind in öffentlichen Spitälern günstiger, sie sind einfacher zugänglich und anonym", äußerte sie energisch. Sie betont, dass die öffentlichen Spitäler einen Versorgungsauftrag haben, dem sie dringend nachkommen sollten, um Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Anspruch nehmen möchten, besser zu unterstützen. Momentan müssen Frauen, die in Anspruch nehmen wollen, diese Leistungen meist in privaten Ambulatorien suchen und die Kosten selbst tragen, da die Gesundheitskassen die Ausgaben für die Abbrüche nicht übernehmen.
Ein Blick in die gesetzlichen Rahmenbedingungen offenbart weitere Aspekte der Brisanz dieser Thematik. Laut dem österreichischen Strafgesetzbuch ist der Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate unter bestimmten Bedingungen straffrei. Diese Bedingungen umfassen sowohl ärztliche Beratungen als auch Gefahren für die Gesundheit der Schwangeren oder schwerwiegende Schäden für das ungeborene Kind. So bleibt der Zugang zu dieser wichtigen Gesundheitsdienstleistung häufig problematisch, besonders angesichts der finanziellen Hürden, die Frauen überwinden müssen.
Ein Aufruf zur Veränderung
Huemer fordert, dass es an der Zeit sei, Schwangerschaftsabbrüche nicht mehr als Tabu zu werten, sondern sie als reguläre Gesundheitsleistungen zu betrachten. Sie drängt darauf, dass 50 Jahre nach der Einführung der Fristenlösung eine umfassende rechtliche und gesundheitliche Unterstützung für Frauen, die sich mit dieser schwierigen Entscheidung auseinandersetzen, endlich Realität wird. "Die öffentliche Gesundheitsversorgung sollte hier eine klare Position beziehen", schließt Huemer ihren Aufruf.
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