Schwammerl-Alarm: Österreichs Pilz-Saison 2023 in der Krise!

Schwammerl-Alarm: Österreichs Pilz-Saison 2023 in der Krise!

Österreich - Die Pilz-Saison 2023 in Österreich ist von Experten als durchwachsen und teils katastrophal bezeichnet worden. Laut oe24 haben hohe Temperaturen und anhaltende Trockenheit maßgeblich zum schwachen Wachstum beigetragen. Zusätzlich hat starker Wind dem Pilzwachstum geschadet. Irmgard Krisai-Greilhuber, Präsidentin der mykologischen Gesellschaft, macht auf die Wichtigkeit der richtigen Boden- und Luftfeuchtigkeit für optimales Pilzwachstum aufmerksam.

In Österreich gibt es eine vielfältige Pilzflora mit etwa 17.000 Arten, darunter 4.500 Großpilze. Von diesen sind etwa 200 essbar, während 20 als tödlich giftig gelten. Obwohl es in dem aktuellen Jahr nur 40 gemeldete Pilzvergiftungen gab, zeigen die meisten guten Jahre Zahlen von bis zu 500 Vergiftungen. Mykologen, die Pilzspezialisten sind, warnen, dass nicht jeder Sammler als Mykologe qualifiziert ist. Aktuell wachsen Eier-Schwammerl, Parasol und Steinpilze, jedoch in geringer Menge.

Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Die empfohlene Vorgehensweise für Pilzsammler ist, nur den Tagesbedarf mitzunehmen und Rücksicht auf die Natur zu nehmen. Pilze spielen nicht nur eine Rolle als Nahrungsquelle für Insekten, sondern tragen auch zur Verbreitung ihrer Sporen bei. Zwei Drittel der Pilzvergiftungen resultieren aus dem Verzehr von alten Pilzen. Deshalb raten Fachleute, ausschließlich frische und eindeutig identifizierte Pilze zu konsumieren.

Laut dem Ärzteblatt sind Pilzvergiftungen regional und wetterabhängig. Diese sind im klinischen Alltag eher selten, was zu einer geringen Erfahrung in Diagnostik und Therapie führt. Etwa 150 giftige Pilzarten sind in Europa überliefert, und oft werden giftige und essbare Sorten fälschlicherweise verwechselt. Die Diagnose erfolgt durch die Identifikation des verzehrten Pilzes, das Zeitintervall zwischen Verzehr und Symptomen sowie Laboruntersuchungen.

Symptome und Therapie bei Vergiftungen

Die Symptome und die Schwere der Vergiftungen hängen von der Art des konsumierten Pilzes ab. Besonders gefährlich sind Pilzvergiftungen mit einer längeren Latenzzeit, gleichbedeutend mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von schweren gesundheitlichen Schäden. Laut Wikipedia haben viele tödliche Vergiftungen ihren Ursprung in Pilzen wie dem Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), dessen Hauptgift α-Amanitin ist. Die Mortalität bei Betroffenen, die schwere Symptome aufweisen, liegt bis zu 20% bei Kindern. Zu den häufigsten Symptomen gehören heftiges Erbrechen und starke Bauchschmerzen, wobei eine Behandlung in einer Klinik umgehend erforderlich ist.

Die Therapie umfasst Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich, oft auch die Gabe von speziellen Antidoten wie Silibinin. In besonders schweren Fällen kann sogar eine Lebertransplantation notwendig sein. Auch Orellanin-Vergiftungen, die durch den Orangefuchsigen Raukopf (Cortinarius orellanus) verursacht werden, sind durch ihre lange Latenzzeit besonders tückisch und können zu schwerwiegenden Nierenschäden führen.

Insgesamt ist es unerlässlich, Vorurteile über Pilze abzubauen und Bewusstsein über die Gefahren durch unsachgemäßen Verzehr zu schaffen. Während die Pilz-Saison eine spannende Zeit für viele Sammler darstellt, müssen fundierte Kenntnisse über essbare und giftige Sorten im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.

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OrtÖsterreich
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