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Schuldenkrise trifft Frauen: Ungleiche Entschuldungsfristen bleiben bestehen!

Die finanzielle Notlage in Österreich wird immer drängender. Laut einer aktuellen Analyse von ASB Schuldnerberatungen ist der Anteil der Personen, die nur das Existenzminimum haben, in den letzten zwei Jahren um alarmierende 10 % gestiegen. Im Jahr 2024 mussten 36,2 % der Klienten, die eine Erstberatung in Anspruch nahmen, mit einem Einkommen leben, das maximal am Existenzminimum lag. Geschätzte 16.621 Personen suchten im Vorjahr erstmals Unterstützung, was die hohe Schuldenkrise verdeutlicht. Der Geschäftsführer Clemens Mitterlehner erklärt, dass die Teuerungen die Situation weiter verschärfen: „Eine Summe, mit der angesichts der Teuerungen kaum noch auszukommen ist.“ Die häufigsten Gründe für Überschuldung sind Arbeitslosigkeit und Einkommensverschlechterung, die 36,9 % der Befragten angaben.

Geschlechterunterschiede und Ungleichheiten

Besonders auffällig sind die Unterschiede in den Gründen für Überschuldung zwischen Männern und Frauen. Während Männer häufig aufgrund gescheiterter Selbstständigkeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sind Frauen besonders oft von Scheidungen und persönlichen Härtefällen betroffen. 21,8 % der Männer nannten eine frühere Selbstständigkeit als Grund, verglichen mit nur 13,4 % der Frauen. Frauen geraten zudem öfter in die Schuldenfalle durch Bürgschaften für ihre Partner. Mitterlehner weist darauf hin, dass die bestehenden Entschuldungsfristen für Privatpersonen, die bis Juli 2026 auf drei Jahre begrenzt sind, in gewisser Weise diskriminierend sind. Frauen benötigen oft fünf Jahre, um sich zu entschulden, während Männer, die für Unternehmensschulden bürgen, rechtlich deutlich begünstigt werden.

Zusätzlich beschäftigt sich die Forschung mit der Messung von Daten in prospektiven Studien, die bedeutsame Erkenntnisse zu Gesundheit und sozialen Faktoren liefern können. Dabei wird unter anderem die Bedeutung von Zeit in der Analyse von langfristigen Auswirkungen untersucht. Studien zeigen, dass die sorgfältige Beobachtung von Teilnehmenden über Jahre hinweg entscheidend für das Verständnis komplexer Zusammenhänge ist. Diese Methodik ist in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Schuldenberatung, von großem Wert, negiert aber nicht die akuten gesellschaftlichen Herausforderungen, mit denen immer mehr Menschen konfrontiert sind, wie BesserMorgen berichtet.

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Wien
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Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
bessermorgen.com

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