Die Schuldenberatung in Österreich erlebt einen dramatischen Anstieg an Anfragen, insbesondere nach den Feiertagen. Die allgemeine Teuerung sorgt für enorme finanzielle Belastungen, die viele Menschen überfordern. Peter Niederreiter von der Schuldenberatung Salzburg betont, dass im Jahr 2024 eine gleichbleibend hohe Nachfrage erwartet wird, da die finanzielle Situation vieler Bürger immer angespannter wird. Bereits im heurigen Jahr meldeten sich über 1.000 Salzburger, die erstmals Unterstützung suchten. Der durchschnittliche Schuldenstand pro Klient liegt zurzeit zwischen 70.000 und 80.000 Euro. Besonders in den Gebirgsgauen, wie Pongau und Lungau, wurden Zuwächse von 25 Prozent verzeichnet, während der Zentralraum stagnierte. Die perspektivischen Entwicklungen lassen eine weitere Erhöhung der Beratungsanfragen erahnen, insbesondere durch das Auslaufen der Strompreisbremse und steigende Arbeitslosenzahlen, wie orf.at berichtet.
Soziale Krise und die Gefahren von Konsumkrediten
Clemens Mitterlehner, Chef des Verbandes der Schuldnerberatungen, sieht eine „handfeste soziale Krise“ in Österreich. Er warnt vor den Risiken von Konsumkrediten, die vor den Feiertagen verlockend erscheinen, und hebt hervor, dass viele Menschen in der Vorweihnachtszeit zu Spontankäufen verleitet werden. „Die Anfragen in der Schuldnerberatung steigen typischerweise im Jänner“, so Mitterlehner. Die Unsicherheit und das Streben nach Konsum während der Feiertage können rapide zu finanziellen Problemen führen, was durch die momentane Wirtschaftslage verstärkt wird. Er weist darauf hin, dass die Anzahl der Privatkonkurse nicht zunimmt, da viele sich nicht einmal die Kosten eines solchen Verfahrens leisten können. „Das zeigt, wie prekär die Situation vieler Menschen ist“, erklärt Mitterlehner. Zudem warnte er vor den Marketingstrategien rund um „Black Friday“ und „Cyber Monday“, die oft als Schnäppchen vermarktet werden, aber in Wirklichkeit häufig nicht die versprochenen Rabatte bieten, so die Presse.
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