Der Tierschutzhof Pfotenhilfe in Sitzenberg/Lochen, Oberösterreich, hat am vergangenen Sonntag, dem 22. Dezember 2024, fünf weitere Hunde aus einem katastrophalen Umfeld in Sitzenberg, Niederösterreich, aufgenommen. Jetzt sind insgesamt sechs Hunde und drei Katzen in der Obhut des Vereins. Einer der Hunde wurde nach einer Polizeikontrolle bei einer Frau versteckt, nachdem die Behörden zuvor bei Brigitte S. gewesen waren. Diese Frau konnte den Hund jedoch nicht dauerhaft behalten. Die Pfotenhilfe sucht nun nach Hinweisen darüber, ob in den letzten Wochen jemand Tiere von Brigitte S. aufgenommen hat. Auch bei einer Kontrolle am 17. Dezember 2024 wurden zwei Hunde auf einem Dachboden entdeckt. Wer Informationen zu den Tieren hat, kann sich über das Kontaktformular auf der Website melden, wie 5min.at berichtete.
Der behandelnde Tierarzt zeigte sich erschüttert über den desolaten Zustand der geretteten Tiere. Besonders die dreibeinige Schäfermischlingshündin erregte seine Aufmerksamkeit, da sie schon über einen längeren Zeitraum unter unerträglichen Zahnschmerzen und schwerer Arthrose litt. Bei weiteren Tieren wurde stark entzündetes Zahnfleisch und vollständig zerstörte Zähne festgestellt, was erhebliche Schmerzen für die Tiere bedeutete. Sofort wurden Medikamente gegen die Infektionen verabreicht, und die Pfotenhilfe plant, alle Tiere intensiv behandeln zu lassen. Aufgrund des skandalösen Zustandes wird die Pfotenhilfe einen Rechtsanwalt mit der Einleitung einer Anzeige wegen Tierquälerei beauftragen, welche bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe nach sich ziehen könnte, ergänzte noe.orf.at.
Ein Appell an die Tierschutzbehörden
Johanna Stadler, die Geschäftsführerin der Pfotenhilfe, äußerte sich entsetzt über das Leid der Tiere: „Wie bringt man es fertig, Tiere derart verwahrlosen und tierärztlich unbehandelt leiden zu lassen?“. Sie berichtete, dass die Tiere von Schmutz und Verfilzungen befreit wurden und saubere Unterkünfte erhielten. Die Schäferhündin hatte gar ein völlig ruiniertes Brustgeschirr um. Doch das Elend ist noch nicht vorbei, denn immer noch bleiben drei Hunde in einem mit Fäkalien verschmierten Haus zurück. Stadler fordert die Tierschutzbehörde auf, rasch einzugreifen, da diese Tiere endlich ihrer Freiheit und Fürsorge bedürfen. „Die Kosten dürfen hierbei keine Rolle spielen“, gibt sie zu bedenken, während sich die Situation vor Ort weiter zuspitzt.
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