
Der österreichische Zuckerkonzern Agrana plant die schmerzliche Schließung seiner Zuckerfabriken in Leopoldsdorf und Hrušovany, was insgesamt etwa 270 Arbeitsplätze bedroht. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch mit, nachdem der Aufsichtsrat eine entsprechende Entscheidung getroffen hatte. Agrana-Chef Stephan Büttner betonte, dass dieser Schritt "schwierig, aber notwendig" sei, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität der heimischen Zuckerproduktion zu sichern. Die Gründe für diese drastische Maßnahme sind vielfältig: steigende Produktionskosten, ein Rückgang des Zuckerverbrauchs in der EU sowie Marktliberalisierungen machen die Fortführung der Produktion an den betroffenen Standorten unwirtschaftlich, wie vol.at berichtet.
Künftig nur noch ein Standort
Nach der Schließung wird die gesamte Zuckerproduktion von Agrana in Österreich nur noch am Standort Tulln gebündelt, während in Tschechien nur noch die Fabrik in Opava weiter betrieben wird. Die Zuckerfabrik in Leopoldsdorf, die bereits in der Vergangenheit mit Problemen zu kämpfen hatte, wird somit nach über 100 Jahren geschlossen. Agrana kündigte jedoch Unterstützung für die betroffenen Mitarbeiter an, darunter Umschulungs- und Qualifizierungsprogramme sowie individuelle Abfindungen, um einen reibungslosen Übergang in neue Beschäftigungen zu ermöglichen. Diese Maßnahmen sollen helfen, die ernsten Herausforderungen zu bewältigen, mit denen die Mitarbeiter konfrontiert sind, wie von noe.orf.at nachzulesen ist.
Die Schließung wird von vielen als dramatischer Einschnitt für die heimische Landwirtschaft angesehen. Die Präsidenten der Landwirtschaftskammer forderten die politische Führung zum Handeln auf, da die Rübenbauern vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen stehen werden. Der Rückgang der Rübenanbauflächen für die Produktion von heimischem Zucker ist ebenfalls bereits in Planung, da die Agrana die Flächen für 2025 drastisch reduzieren will. Experten warnen zudem, dass der Zucker aus der Ukraine die Marktchancen für heimischen Zucker weiter einschränkt, was die Marktbedingungen zusätzlich verschärfen könnte.
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