
Inmitten der derzeit erhöhten Terrorwarnstufe in Österreich hat FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) scharf kritisiert. Er wirft Karner vor, die ernsthafte Bedrohungslage zu verharmlosen und fordert ihn zum Rücktritt auf. Diese Warnstufe ist die zweithöchste in Österreich und macht die eingehenden Sicherheitsvorkehrungen umso dringlicher. Schnedlitz bezeichnete Karners Vorschlag, die Polizeipräsenz zu erhöhen, als Hohn, während gleichzeitig bundesweit Polizeistunden gestrichen und Einsparungen bei der Exekutive vorgenommen werden, wie OTS berichtet.
Schnedlitz gab zu bedenken, dass Österreichs Innenminister nicht nur die öffentliche Sicherheit aufs Spiel setzt, sondern damit auch den politischen Islam weiterhin unzureichend bekämpft. Er formulierte einen klaren Plan für ein Verbotsgesetz gegen den politischen Islam, erwartet jedoch keine Unterstützung der ÖVP. Angesichts der gegenwärtigen Bedrohungslage fragt er sich, wie viele Anschläge noch geschehen müssen, bevor die Regierung bereit ist, dem Gesetz zuzustimmen.
Gesetzesänderungen zur Überwachung und Sicherheitslage
In einem Zusammenhang mit der Sicherheitslage hat Karner auch eine Gesetzesänderung zur Überwachung von WhatsApp-Nachrichten gefordert. Aktuell ist Österreich das einzige EU-Land, in dem diese Art der Überwachung nicht erlaubt ist. Karner führt an, dass diese Maßnahme notwendig sei, um die Kommunikation von potenziellen Attentätern zu überwachen. Er steht in Verhandlungen mit Justizministerin Alma Zadic (Grüne) zur Umsetzung dieser Änderungen, was die Diskussion um den Schutz von persönlichen Daten und die Notwendigkeit des Schutzes von Menschen intensiviert, wie ORF hinzufügt.
Weiters verurteilt Karner einen antisemitischen Vorfall in Wien, bei dem die Fahne Israels vom Wiener Stadttempel heruntergerissen wurde. Er versprach, die Täter zu identifizieren und die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen. Dies umfasst auch einen ausgeweiteten Objektschutz für den Wiener Stadttempel, die in enger Absprache mit der Israelitischen Kultusgemeinde durchgeführt werden.
Geopolitische Herausforderungen und Extremismus
Die gegenwärtige geopolitische Lage trägt zur Radikalisierung und Polarisierung in Österreich bei. Der Verfassungsschutz hebt in seinem aktuellen Bericht hervor, dass 2023 eine Zunahme extremistischer Aktivitäten in den Bereichen Rechtsextremismus, Linksextremismus und islamistischer Extremismus verzeichnet wurde. Die fünf zentralen Herausforderungen, die Innenminister Karner identifiziert hat, sind: islamistischer Extremismus, neuer und alter Antisemitismus, neuer und alter Rechtsextremismus, Spionage und Desinformation, sowie gewaltbereite und radikale Klimaaktivisten. Diese Umstände verdeutlichen die Notwendigkeit gezielter Überwachung moderner Kommunikationskanäle, einschließlich Messengerdiensten, wie BMI berichtet.
Doch trotz dieser Herausforderungen bleibt die FPÖ skeptisch gegenüber den Maßnahmen der Regierung. Die zunehmend angespannte Sicherheitslage erfordert jedoch ein entschlossenes Handeln, das sowohl Schnedlitz als auch viele andere politische Akteure fordern. Der Druck auf Innenminister Karner wächst, während die Bürger sich Sicherheit und präventive Strategien im Kampf gegen den Extremismus wünschen.
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