In Österreich kämpfen rund 1,8 Millionen chronische Schmerzpatienten mit unzureichender medizinischer Versorgung. Experten fordern dringend Verbesserungen und warnen vor den Folgen: „Einkommensarmut, geringer sozialer Status und niedriger Bildungsstand sind zentrale Risikofaktoren für chronische Schmerzen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna von der MedUni Wien. Er betont, dass diese Faktoren nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen immens einschränken, sondern auch den Zugang zu notwendiger Behandlung erschweren. Vor allem Menschen in ländlichen Gebieten haben es besonders schwer, geeignete Schmerztherapien zu finden, was zu einer verstärkten Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung führt, wie die Krone berichtet.
Schlupfloch für zweite Meinung
Zusätzlich fordern Mediziner, dass die Option einer zweiten ärztlichen Meinung für alle Patienten selbstverständlich und von der Krankenkasse abgedeckt sein sollte. Derzeit muss diese Möglichkeit von Einkommensschwächeren aus eigener Tasche bezahlt werden, was eine massive Benachteiligung darstellt. Laut Prof. Crevenna ist dies ein weiterer Schritt, um die Versorgungsgleichheit zu verbessern.
Die Problematik ist nicht nur auf Österreich beschränkt. In Deutschland sind Migranten und ihre Nachfahren ebenfalls von gesundheitlicher Ungleichheit betroffen, wie die Forschung zeigt. Ein umfassendes Verständnis über die unterschiedlichen Dimensionen gesundheitlicher Ungleichheiten ist entscheidend für die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung aller Bevölkerungsgruppen. Dies wird durch verschiedene Studien, die im Rahmen gesundheitlicher Forschung veröffentlicht wurden, untermauert, einschließlich der Arbeit von Berens et al., die die Gesundheitskompetenz bei Migranten und ihren Nachkommen untersuchen.
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