Ein großer Schlag gegen kriminelle Schleppernetze: Gemeinsam haben die Bundespolizei München, die Landespolizei Oberösterreich und das Bundeskriminalamt Wien einen massiven Schleuser-Ring zerschlagen. Am Montag präsentierten die Ermittler in Passau die Ergebnisse einer grenzüberschreitenden Operation, die am 16. Oktober 2023 mit der Festnahme eines irakischen Fahrers im Mühlviertel begann. In seinem Fahrzeug entdeckten die Beamten 17 illegale Migranten, darunter zwölf Kinder.
Nur einen Tag später nahmen die Polizisten auf bayerischer Seite vier Türken, darunter ein Baby, und zwei syrische Schleuser fest. Diese Täter konnten für insgesamt 19 Schleppereien verantwortlich gemacht werden. Die Gruppe, die von der serbisch-ungarischen Grenze operierte, hatte über 2000 Personen nach Europa geschleust und damit einen Gewinn von rund vier Millionen Euro erzielt. Die Preise für die gefährlichen Fahrten lagen zwischen 800 und 1500 Euro pro Kopf. Fünf Mitglieder der syrischen Bande wurden bereits gefasst und zwei in Österreich verurteilt, wie heute.at berichtete.
Schleppernetzwerk über Grenzen hinweg
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich in Polen, wo ein Ring von mutmaßlichen Schleppern, die Migranten von der belarussischen Grenze nach Westen transportieren sollten, ausgehoben wurde. Dabei wurden elf Verdächtige festgenommen, darunter polnische, belarussische, russische und ukrainische Staatsangehörige. Dies geschah im Rahmen einer von Europol koordinierten Aktion. Die Schlepper hatten bis zu 600 Menschen geschmuggelt und verlangten pro Person bis zu 5000 Euro für den Transport durch Polen, berichtete die Agentur PAP und verwies auf den Druck, den Russland und Weißrussland auf die EU ausüben.
Trotz eines mehr als fünf Meter hohen Zauns und moderner Überwachungssysteme versuchen Migranten weiterhin, die Grenze illegal zu überqueren. Seit Jahresbeginn hat der polnische Grenzschutz fast 28.000 Versuche registriert. Die koordinierten Maßnahmen verdeutlichen die zunehmenden Anstrengungen der europäischen Behörden, grenzüberschreitende Schleusernetzwerke zu bekämpfen, während die Situation an der Grenze angespannt bleibt, wie orf.at berichtete.
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